Königsbach-Stein
Königsbach-Stein -  26.11.2025
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Forst-Jahresabschluss in Königsbach-Stein: Werden zu viel Bäume gefällt?

Königsbach-Stein. Der Winter hält Einzug in den Gemeindewald – und mit ihm die Zeit der Holzernte, in der Bäume gefällt werden. Im vergangenen Jahr hat die Gemeinde Königsbach-Stein mit ihrem Verkauf rund 670.000 Euro verdient und unterm Strich nach Abzug der Abschreibungen einen Gewinn von rund 290.000 Euro gemacht. Zahlen, für die Revierförster Thilo Klotz im Gemeinderat ebenso gelobt wurde wie für seine verständliche Präsentation und die zuverlässige Arbeit seiner Mitarbeiter.

Banner weisen auf Baumfällarbeitenim Wald hin.
Banner weisen auf Baumfällarbeitenim Wald hin. Foto: Nico Roller

Doch als er am Dienstagabend auf das vergangene Jahr zurückblickte und den Plan für 2026 vorstellte, gab es auch kritische Nachfragen und Anmerkungen. Etwa von Oliver Kräutle (Bürgerliste), der vor allem wissen wollte, was es mit dem Wert auf sich hat, mit dem der Revierförster die „zufällige Nutzung“ angibt. Laut Klotz sind im vorigen Jahr im Königsbach-Steiner Gemeindewald sieben von zehn Bäumen ungeplant gefällt worden, vor allem wegen Schäden durch Dürre und Käferbefall. Kräutle hielt diesen Anteil für ziemlich hoch, vor allem im Vergleich mit umliegenden Gemeinden. Die Sitzungsvorlagen zur Forsteinrichtungserneuerung geben ihn in Remchingen für die vergangenen zehn Jahre mit 24 und für Kämpfelbach mit 19 Prozent an.

Auch in Königsbach-Stein lag er von 2015 bis 2024 durchschnittlich nur bei 40 Prozent. Klotz erklärte die Abweichung mit der weiten Verbreitung flachgründiger Böden und mit den überdurchschnittlich vielen alten, durch Trockenheit geschädigten Buchen, bei denen das „Ableben oft schnell“ gehen könne. Ziel ist es laut Klotz, so wenig Holz wie möglich verderben zu lassen. Auch Bürgermeister Heiko Genthner verwies auf die „individuellen Verhältnisse vor Ort“.

Für 2026 rechnet Klotz im Forst mit einem Gewinn von rund 144.000 Euro. Wobei er die Zahlen bewusst „recht vorsichtig“ angesetzt hat, um keine hohen Erwartungen zu wecken. Klotz hofft, dass es nicht wieder zu einem Einbruch in den Wagen der Waldarbeiter kommt. Im vergangenen Jahr wurde dabei zwar nichts gestohlen, weil es „außer ein paar verschwitzten Unterhemden“ nichts zu holen gab. „Aber der Schaden war groß.“