Für den Ernstfall gerüstet: Feuerwehr und DRK üben gemeinsam Rettungseinsatz
Königsbach. „Amelie! Amelie! Wo ist meine Tochter? Amelie!“ ruft die junge Frau, die am Steuer eines silbernen Ford sitzt, und blickt sich panisch um. Für die Rettungskräfte, die gerade zu ihr eilen, hat jedoch die Metallstange, die sich durch die Frontscheibe und durch den Oberkörper der Autofahrerin gebohrt hat, Priorität. Zum Glück war das nur ein Übungsunfall.
Dieses Szenario war ein Teil der Übung, die 18 Rettungsdienstmitarbeiter des DRK-Kreisverbandes Pforzheims zusammen mit den beiden Praxisanleitern Sascha Leonhard und Sven Thieme sowie Notärztin Rebecca Müller und gut zwei Dutzend Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Königsbach-Stein am Samstagnachmittag auf dem Königsbacher Bauhofgelände absolviert haben. Für die Floriansjünger stellte dies zugleich die Jahreshauptübung dar, die auch Bürgermeister Heiko Genthner gern verfolgte. Doch es ging dabei nicht nur um die verletze Ford-Fahrerin, denn in die gestellte Unfallszene war ein weiteres Auto verwickelt, das unweit auf der Seite zum Liegen gekommen war. Zwei Personen, die darin eingeschlossen waren, galt es mit technischem Gerät zu befreien und anschließend medizinisch erstzuversorgen. Die spätsommerlichen Temperaturen machten dies mitunter zu einer schweißtreibenden Angelegenheit.
Der Übung war eine Vormittagsfortbildung mit viel Praxis vorausgegangen: Die Einsatzkräfte trainierten die Rettung einer Person aus einem engen Schacht; zudem musste ein Patient versorgt werden, der unter einem Baum eingeklemmt war, und drittes Thema war ein Einsatz bei einem Verkehrsunfall, um Rettungstechniken zu trainieren.
Dabei kam es für die Teilnehmer nicht nur darauf an, das vorhandene Wissen auszubauen und zu vertiefen. Es ging auch darum, über den Tellerrand hinauszublicken und dabei die Helfer der anderen Organisation sowie deren Arbeitsweise kennenzulernen – damit auch im Ernstfall zum Wohl der Bevölkerung eine reibungslose Zusammenarbeit gewährleistet werden kann.
