Für den Frieden: Kurzgeschichte bringt lebhafte Diskussion
Königsbach-Stein. Auf dem Programm der Ökumenischen Männergesprächsrunde in Stein stand das Thema Frieden. Den Abend gestaltete Erich Franke, ein in Stein wohnender und arbeitender Ingenieur, Unternehmensinhaber und Buchautor. Auf langen Geschäftsflügen begann er, sein Hobby zu entwickeln – zu Themen, die ihn bewegen.
Schon vor längerer Zeit verfasste er die Kurzgeschichte „Malus“, die er der Runde vortrug. Hier beschreibt er den Weg eines frisch examinierten Ingenieurstudenten mit besten Berufsaussichten nach dem Krieg, seinen Einzug zur Armee, Kampfeinsatz, Verwundung und Aufwachen in einem hellen Raum. Dort stößt ein Außerirdischer zu ihm. Sie diskutieren und philosophieren über Sinn und Unsinn des Krieges, richtige und falsche Ansichten und Informationen. Laut dem Autor würden die Triebkräfte des Menschen den Selbsterhaltungstrieb ausmachen, aber auch den Herrschaftstrieb. Er kommt zu dem Schluss, dass man dem anderen das Menschsein aberkennen muss, wenn man ihn „guten Gewissens“ diskriminieren, ausbeuten, schädigen oder gar töten will. Franke stellt die These auf, dass dies ein genetischer Malus des Menschen ist, und die Menschen es nicht schaffen werden, diesen zu überwinden. Da Franke, wie er selbst sagt, Happy Ends liebt, überlebt der Wehrpflichtige in der Geschichte als Einziger seines Trupps schwer verletzt einen Feuerüberfall.
Ratlos über aktuellen Konflikt
Die anschließende lebhafte und auch kontroverse Diskussion endete in einer gewissen Ratlosigkeit hinsichtlich der Bewertung des aktuellen Konflikts mit Russland, der weiteren Entwicklung der Beziehung mit China und einem möglichen Ausweg aus dem Krieg. Der Referent wollte zum Schluss doch noch etwas Hoffnung verbreiten: „Sprechen wir nicht mehr vom ‚Wir‘ oder vom ‚Ihr‘, sondern lasst uns künftig Aussagen und Taten an konkreten Personen festmachen“, so der Buchautor.
