Hunderte Besucher feiern beim Dorffest in Stein
Königsbach-Stein. Da kann es bei der Eröffnung noch so regnen, donnern und blitzen: Wenn die Steiner ihr Dorffest feiern, dann lassen sie sich ihre gute Laune durch nichts verderben. Und schon gar nicht vom Wetter.
Schließlich findet das Dorffest nur alle zwei Jahre statt und ist nicht nur für viele Vereine, sondern auch für zahlreiche Besucher ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender. Und so konnte Bürgermeister Heiko Genthner auch dieses Jahr schon am Samstagnachmittag zur Eröffnung Hunderte Gäste begrüßen.
Durch Gassen und enge Kurven
Der Schultes dankte den zahlreichen Helfern und Vereinen, ohne deren ehrenamtliches Engagement die mittlerweile 20. Ausgabe der Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre. Mit wenigen Schlägen brachte Genthner das Bier zum Fließen, der Musikverein spielte ein paar schmissige Stücke und Uwe Sertel nahm das Mikrofon in die Hand. Es war das erste Mal, dass er die Organisation des Schaltkarchrennens übernommen hatte – ein Rennen, das es in dieser Form weltweit nur einmal gebe, wie er betonte. Zumindest habe er bei seiner Recherche kein weiteres entdeckt. „Man könnte also sagen: Wir küren heute den Weltmeister im Schaltkarchrennen“, meinte Sertel.
Dann gab er das Startsignal für die insgesamt 14 Teilnehmer, die mit den einrädrigen Handwagen, den Schaltkarren, in einem Affenzahn durch die schmalen Gassen und um die engen Kurven der Steiner Ortsmitte liefen. Als alle unfallfrei und unter dem Jubel der Zuschauer die rund 300 Meter lange Strecke hinter sich gebracht hatten, stand fest: Marcel Rapp war auch dieses Mal am schnellsten. Bei den Frauen siegte Anne Penzinger.
Apropos Laufen: Bei einem kurzen Umzug machte der Lauftreff der Steiner Turngesellschaft auf sich aufmerksam. Der Obst- und Gartenbauverein verteilte zusammen mit den Landfrauen echte „Stoinemer Salzweck“. Frischen Most gab es auch. Überhaupt war beim Steiner Dorffest kulinarisch wieder einiges geboten: Bratwurst, Flammkuchen, Crêpes, Fisch, Spießbraten, Döner, Gyros, Rollbraten, Italienisches, Spanisches und Bengalisches. Und auch sonst gab es zahlreiche Angebote. So freute sich etwa die 13-jährige Sarina über ihr neues Henna-Tattoo, das sie sich von Nodi hatte malen lassen. „Ich habe mir das Motiv selbst ausgesucht“, sagte sie: Eine Blume an einer Kette.
Kulinarisches aus aller Welt
Ein paar Meter weiter tischte der Bangla German Verein Spezialitäten auf, die man sonst nur selten auf den Teller bekommt: Gerichte mit Namen wie „Singara“ (Teigtaschen) oder „Biriani“ (Basmatireis mit Lammfleisch) – „alles frisch und sehr gesund“, wie Vereinsvorsitzender Zulfiqur Syed betonte. Vor dem Feuerwehrhaus hatte der Verein „Mahzukam“ seinen Stand. Dort gab es Stofftaschen, Armbänder und Mäppchen – alles für den guten Zweck. Der Verein unterstütze ein Waisenhaus in Kamerum, erklärte Gertrud Mund. „Unser nächstes Projekt ist es, dort eine neue Küche einzurichten.“ Ihr Verein war nur einer von rund 20, die auf dem Dorffest mit Ständen und Zelten vertreten waren.
Am Samstagabend gab es Livemusik bis spät in die Nacht, am Sonntag bot der CVJM ein Kinderprogramm mit Büchsenwerfen, Zuckerwatte und Kinderschminken an, der Kindergarten „Storchennest“ einen Flohmarkt und der Freundeskreis Geschichte eine Ausstellung zu historischen Postkarten. Kein Wunder, dass es den Besuchern gefiel. „Die Leute sind so nett“, meinte etwa Doris Responde, „es ist immer schön hier, wir fühlen uns sehr wohl.“
