IMO Oberflächentechnik bezieht neues Logistikzentrum
Königsbach-Stein. „Wir stoßen räumlich an unsere Kapazitätsgrenzen“, sagt Bernd Müller, Geschäftsführer der IMO Oberflächentechnik GmbH. 18 Jahre ist es nun her, seit das Unternehmen von der Ortsmitte Königsbach ins Gewerbegebiet Allmendwiesen ins Technologiezentrum für Oberflächen umgezogen ist. Mehrfach wurden die Kapazitäten dort erweitert. Demnächst wird im Obergeschoss die 33. Bandgalvanisieranlage in Betrieb gehen.
„Bis Jahresende wird noch eine weitere Anlage aufgestellt und auch die 35. Anlage ist bereits in Planung und soll 2019 an den Start gehen,“ so Müller. Danach ist erst einmal Schluss, denn IMO hat am Standort Königsbach keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr.
Seit Jahren verzeichnet das Unternehmen jährliches Wachstum im zweistelligen Bereich. In den vergangenen zwei Jahren hat sich das Auftragsvolumen sogar verdreifacht. Teilweise sind die Bandanlagen bereits bis Ende 2019 ausgebucht. „Auch in der Einzelteilgalvanik stieg die Nachfrage so enorm an, dass man anstatt mit flexiblen Tagesterminen nun mit bis zu vier Wochen Lieferzeit rechnen muss“, ergänzt Armin Müller (31). Er ist bereits seit 2012 Mitglied der Geschäftsleitung und wird langfristig den technischen Bereich übernehmen. Bruder Kay Müller (29) kam im März dieses Jahres hinzu und wird zukünftig den kaufmännischen Part innehaben.
Die Kunden von IMO kommen aus den Bereichen Automobil, Elektronik, Telekommunikation. Aber auch Bereiche wie Sensorik, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energie brauchen galvanisch veredelte Oberflächen. Die gesamte Branche brummt. Alleine bei IMO gab es seit Anfang Januar über 40 Neueinstellungen, berichtet Müller. Der Fachkräftemangel werde spürbar.
Auch räumlich stößt man an Grenzen: Ein wichtiger Schritt war der Aufbau eines Logistikzentrums. Im April konnte IMO ein benachbartes Firmengebäude (Heitronic) erwerben. Der Standort befindet sich direkt neben dem Firmenparkplatz und bietet eine Nutzfläche von 4300 Quadratmetern, darunter ein Hochregallager mit 1750 Palettenplätzen. „Im ersten Schritt wird der Wareneingang bis spätestens Januar 2019 in das neue Logistikzentrum umziehen, damit dort zentral die Anlieferung und die Einlagerung des Kundenmaterials erfolgen kann“, erklärt Bernd Müller. Somit entfallen auch die angemieteten Lagerstätten im Umland. „Langfristig ist eine Verbindung zu unserem Firmengebäude geplant, um einen direkten und automatisierten Warentransport in die Produktionshallen zu erhalten.“
Zudem wird ein neuer Mitarbeiterparkplatzes mit 340 Stellplätzen errichtet. Bereits vor einem Jahr wurde die neue Brücke eingeweiht, über welche künftig der Parkplatz erreichbar sein wird. Im Anschluss daran kann die bisherige Parkfläche für dringend benötigte Erweiterungsflächen genutzt werden und ein Verbindungsbau zum Logistikzentrum erfolgen.
Neue Flächen hat die Gemeinde nicht im Angebot. Bereits seit Jahren ist die Umlegung des Gewerbegebiets Laier im Ortsteil Königsbach von Bürgermeister und Gemeinderat eigentlich beschlossene Sache, ab ob dies tatsächlich spruchreif wird, ist aber offen.
IMO beschäftigt über 430 Mitarbeiter, rund 100 davon kommen direkt aus der Gemeinde oder unmittelbarer Nachbarschaft. „Im Ortsteil Königsbach ist das Unternehmen der größte Arbeitgeber und sorgt für Kaufkraft in Einzelhandel und Gastronomie“, betont Bernd Müller. Anfang des Jahres erhielt IMO von der IHK Nordschwarzwald das Gütesiegel „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“.
