Königsbach-Stein
Königsbach-Stein -  04.07.2018
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Königsbacher Ratssitzung mit Nachwehen

Königsbach-Stein. Die Gewerbepläne im Laier in Königsbach liegen auf Eis. Doch es bleiben offene Fragen: Der Bürgermeister mahnt, dass Betriebe derzeit nicht mehr wachsen können.

Als Königsbach-Steins Ratsfraktionen und Bürgermeister Heiko Genthner die Gewerbepläne im Laier am Dienstagabend wegen des derzeit unmöglichen Grunderwerbs einstimmig auf Eis legten, brandete unter den Zuhörern Beifall auf. Trotz des klaren Hinweises des Rathauschefs, dass Besucher von Gemeinderatssitzungen nicht mit Meinungsäußerungen eingreifen dürften. Der Applaus sprach auch für den Druck und die Anspannung im Saal. Und dafür, dass die Laier-Kritiker der Bürgerinitiative „Lebenswertes Königsbach“ viele Unterstützer im Saal hatten. Die wähnten sich am Ziel, als klar war, dass die Gewerbepläne fürs Erste nicht weiterverfolgt werden.

Für diejenigen, die den Beschluss gefasst hatten, ist das nicht so einfach. Den Grund hatte Genthner in seiner persönlichen Erklärung zu seinem Abstimmungsverhalten dargelegt: Er habe mehrere Anfragen von Betrieben nach Flächen für Erweiterungen vorliegen. Doch solche Flächen gebe es in der Gemeinde so gut wie nicht mehr. SPD und CDU machten denn auch besonders deutlich, dass sie die Laier-Pläne nicht für alle Zeiten beerdigt sehen. Das Thema ruhe. Sollte sich künftig die Haltung der Grundstückseigentümer, die sich heute einem Verkauf sperren, ändern, wären beide Fraktionen dafür, dort wiedereinzusteigen.

Die Freien Wählern, deren Antrag das vorläufige Aus für den Laier eingeläutet hatte, sind bei den umstrittenen Flächen skeptischer. Weiteren Gewerbeflächen wollen sie sich aber nicht grundsätzlich verschließen. Fraktionssprecher Thomas Kaucher sagte: „Für künftige Entwicklungen auf anderer Basis sind wir offen.“

Wie eng es für die Gewerbeentwicklung in der Gemeinde ist, hat die PZ erst im Juni am Beispiel des schnell wachsenden Königsbacher Oberflächentechnik-Unternehmens IMO geschildert, das damals sein neues Logistikzentrum realisiert hat. Die Firma ist derzeit auch dabei, ihre Erweiterungsmöglichkeiten in Sachen Bandgalvanisierung auszureizen. Bis zu einer 35. Anlage, die 2019 an den Start gehen solle, gebe es noch Luft. Dann stoße man in Königsbach an räumliche Grenzen. Dass der Gemeinderat die Laier-Pläne nun auf Eis gelegt hat, wollte das Unternehmen auf PZ-Anfrage nicht kommentieren.

Autor: Alexander Heilemann und Ulrike Faulhaber