Nächster Schritt bei Hochwasserschutz: Lindtal-Becken in Königsbach-Stein wird saniert
Königsbach-Stein. Idyllisch liegt das Hochwasserrückhaltebecken „Lindtal“ am Waldrand nordöstlich von Stein. Dass es saniert werden soll, ist schon länger bekannt. Nun hat der Gemeinderat dafür einstimmig und ohne große Diskussion den Baubeschluss gefasst.
Im Wesentlichen geht es um eine Abflachung der luftseitigen Dammböschung und um die Herstellung eines überströmungssicheren Deckwerks als Hochwasserentlastungsanlage. In der Sitzung erläuterte ein Vertreter des Planungsbüros Wald und Corbe detailliert die zahlreichen geplanten Maßnahmen. Dazu gehört neben der Herstellung von Unterhaltungswegen auch, dass für die Zuleitung aus dem Seitengraben das Rohr vergrößert wird. Künftig soll es einen Durchmesser von einem Meter anstatt bisher 50 Zentimeter haben. Ein Punkt, auf den Thomas Kaucher (FW) großen Wert legte: Wenn das nicht stattfinde, sei die Baumaßnahme sinnlos.
In der Bürgerfragestunde hatte Lutz Ehrismann von der Bürgerinitiative wissen wollen, ob durch die Baumaßnahme das Rückhaltevolumen erhöht wird. Die Antwort war schnell gegeben und lautete nein. In der Sitzungsvorlage wird das gewöhnliche Rückhaltevolumen mit knapp 4000 Kubikmetern angegeben. Der Planer sprach in der Sitzung von einem sehr kleinen Rückhaltebecken, dessen Sanierung trotzdem nicht billig wird. Insgesamt rechnet man mit Kosten von rund 663.000 Euro. Allerdings winkt ein Zuschuss von rund 416.000 Euro. Im Haushalt der Gemeinde sind jährlich 500 000 Euro für die Sanierung der Rückhaltebecken veranschlagt. Die Ausschreibung der Baumaßnahme ist noch in diesem Monat geplant und der Baubeginn soll im September sein. Schon 2021 hatte die Gemeinde begonnen, ihre Gesamtkonzeption zum Hochwasserschutz umzusetzen. Diese sieht im Wesentlichen die Sanierung der acht bereits vorhandenen Rückhaltebecken vor. Das am Ortsausgang von Stein in Richtung Neulingen gelegene Becken „Pfitztal“ ist für viel Geld ertüchtigt worden. Wenn auch das Lindtal-Becken saniert ist, sollen die Becken im Neulinger Grund und im Kuchental folgen.
