Königsbach-Stein
Königsbach-Stein -  18.12.2021
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Räte lehnen Alternative ab

Königsbach-Stein. Nächste Entscheidung zur Erweiterung des Bildungszentrums in Königsbach-Stein.

Es dürfte selten vorgekommen sein, dass sich der Königsbach-Steiner Gemeinderat so einig war wie am Dienstag: Einhellig stimmte das Gremium dafür, bei der Erweiterung des Königsbacher Bildungszentrums den Weg mit dem bisherigen Planer fortzusetzen. Damit positionierte sich Königsbach-Stein ganz anders als der Kämpfelbacher Gemeinderat, der sich am Vortag bei drei Gegenstimmen für eine ordentliche Kündigung aller Vertragspartner samt Zahlung für die bisher erbrachten Leistungen und eine Neuausschreibung der Planungsleistungen entschieden hatte.

Für die Räte in Königsbach-Stein war das keine Option. Dominique Schünhof (FWV) verwies auf den guten Ruf der Willy-Brandt-Realschule und des Lise-Meitner-Gymnasiums und sagte, ihre Fraktion habe ein großes Interesse daran, dass der Unterricht dort dem Bildungsplan entspreche. Und das geht aus ihrer Sicht in absehbarer Zeit nur mit der bisherigen Planung. Die Alternativplanung habe nicht die gleiche Qualität, die Kosten seien nicht kalkulierbar. Würde man sich für sie entscheiden, schmeiße man eine Million Euro zum Fenster hinaus. Tatsächlich hatte Schulverbands-Geschäftsführerin Yvonne Hassmann kurz zuvor erläutert, dass für die Planung des Erweiterungsbaus bisher bereits Kosten von rund 810.000 Euro angefallen sind. Bei einer Kündigung des Architekten und der Fachplaner könnten „vorsichtig geschätzt“ weitere 250.000 Euro dazukommen.

„Das ist nicht zu ertragen“, sagte Sascha Leonhard (FDP): Am Ende des Architektenwettbewerbs hätten sich alle Beteiligten auf die Schulter geklopft. Was der Kämpfelbacher Gemeinderat am Montag beschlossen hat, bezeichnete er als „Himmelfahrtskommando“ und sagte: Nicht nach Bildungsplan unterrichten zu können, sei „ein riesengroßes Fiasko“. Auch Pia Bräuer (SPD) sah in der Alternativplanung keinerlei Vorteile. „Vom Verwaltungsverband und der beteiligten Bürgermeister-Riege hätte ich etwas mehr erwartet“, sagt sie. Rolf Engelmann (Grüne) befürchtete, dass die Alternativplanung am Ende genauso viel kosten könnte wie die bisherige Planung, die bekanntermaßen wegen gestiegener Kosten mit den Stimmen aus Kämpfelbach, Eisingen und Ispringen zunächst auf Eis gelegt worden war. Er warf den anderen drei zum Schulverband gehörenden Gemeinden vor, Druck auf Königsbach-Stein auszuüben. Norbert Peichl (CDU) warnte eindringlich, man werde „mindestens ein weiteres Jahr“ verlieren, wenn man die Planung nun neu aufrolle.

Eine konkrete Aussage zum zeitlichen Ablauf konnte Schulverbands-Geschäftsführerin Hassmann in der Sitzung zwar nicht treffen. Aber sie schätzte, dass bei einer Entscheidung für die Alternativplanung vom Beschluss bis zur Beauftragung eines Architekten ein Jahr vergehen und das Bauende nach weiteren drei Jahren möglich sein könnte. Die Kosten für die bisherige Planung werden vom Schulverband auf 9,6 Millionen Euro beziffert, die der Alternativplanung auf rund 7,4 Millionen. Allerdings ist letztere noch nicht so weit gediehen. rol