Rainer Grießhammer spricht in Königsbach über Bio-Konsum und gibt Handlungstipps
Königsbach-Stein. Die Wohnfläche pro Kopf hat sich seit den 1960er-Jahren mehr als verdoppelt, die Leistung von Diesel-Fahrzeugen sogar verfünffacht. Insgesamt ist es in den vergangenen Jahrzehnten zu einer massiven Ausweitung von Produktion und Konsum gekommen – mit all den negativen Folgen wie Biodiversitätsverlusten, Insektensterben und Klimaerhitzung. Dass sich etwas ändern muss und dass dabei auch der Verbraucher eine Rolle spielt, darüber sind sich am Montagabend in der Königsbacher Festhalle alle einig gewesen.
Mit Rainer Grießhammer haben die Teilnehmer bei einer von der Volkshochschule (VHS) ausgerichteten Veranstaltung über konkrete Handlungsmöglichkeiten diskutiert. Grießhammer war lange Geschäftsführer das Öko-Instituts und unterrichtet als Honorarprofessor für nachhaltige Produkte an der Universität Freiburg.
Immer wieder nennt er Zahlen, sagt unter anderem, dass auf der Welt 811 Millionen Menschen dauerhaft Hunger leiden müssen, während 2,3 Milliarden übergewichtig und 700 Millionen fettleibig sind. In Deutschland verbraucht ein Haushalt im Durchschnitt 3400 Kilowattstunden Strom pro Jahr, während Hunderte Millionen Inder überhaupt keinen Stromanschluss haben. Dabei könnte der Durchschnittshaushalt hierzulande seinen Stromverbrauch um zwei Drittel senken ohne Komfortverluste. Grießhammer denkt bei Klimaschutz nicht nur an eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes, sondern auch an weniger Lärm, weniger Unfälle, weniger Feinstaub und weniger Abhängigkeit von Energieimporten. Bürgermeister Heiko Genthner ist überzeugt: „Viele kleine Beiträge ergeben am Ende auch einen großen.“
