Steiner Komponist schreibt Märchen über historische Person
Königsbach-Stein. Einst saß Christina Klein im Steiner Storchenturm, der im 18. Jahrhundert ein berüchtigtes Gefängnis war. Nicht ohne Grund: Sie war die Frau des Sonnenwirtles, der manches Verbrechen begangen hatte. Im Turm soll die im Volksmud als „Schwarze Christine“ bekanne Gefängnisinsassin ein Kind ausgetragen haben, heißt es. Der Steiner Komponist Roman Rothen hat ihre Geschichte aufgegriffen, um daraus ein Märchen zu machen. Eines, das er nun zusammen mit seinen Musikschülern, dem Jugendchor Stein Eisingen, einem Projektchor, dem Grundschulchor, der Sprecherin Dagmar Brade und seiner Frau Ulrike im Rahmen der Reihe „Kultur im Ort“ in der Steiner Heynlinschule zur Aufführung brachte.
Mehr als 75 Mitwirkende standen auf der Bühne, die Jüngsten im Grundschulalter, die Ältesten Mitte 70. Gemeinsam erzählten sie eine fantastische Geschichte, in der fünf Kinder auf der Suche nach einem verloren gegangenen Spielzeugauto im obersten Stockwerk des Storchenturms auf den Geist der Christine treffen – und sich mit ihm anfreunden. In Rothens Stück ist sie nämlich nicht böse, sondern einsam.
Die Zuschauer spendeten tosenden Beifall für alle Mitwirkenden. Und Rothen fiel ein Stein vom Herzen: „Ich bin sehr froh, dass wir das so haben umsetzen können.“ Schließlich steckte eine ganze Menge Arbeit hinter der gut einstündigen Aufführung: Drei Monate hatten die einzelnen Gruppen jede für sich geprobt. An zwei Samstagen trafen sie sich zum gemeinsamen Üben.
