Zeitzeugen berichten von Wende-Erlebnissen: So war der Abend des Mauerfalls und die Jugend in der DDR
Königsbach-Stein. Wenn Reinhard und Martina Stirl von ihren Erlebnissen um die Republikflucht ihrer Familien aus der DDR in die Bundesrepublik sprechen, dann hat man den Eindruck, dass sie die mittlerweile 30 Jahre zurückliegenden Ereignisse immer noch bewegen. Zusammen mit sechs weiteren Zeitzeugen aus Ost und West erzählen sie bei einem von der Königsbacher Willy-Brandt-Realschule organisierten Abend vom Mauerfall und von ihrer Jugend in der DDR.
Im Publikum sitzen auch zahlreiche Kinder und Jugendliche. Sie staunen, als sie erfahren, was sie in der DDR erwartet hätte: Die Mädchen mussten in der neunten Klasse zur Zivilverteidigung, die Jungs ins GST-Lager, um vor-militärischen Dienst zu leisten. Die Abkürzung bedeutet „Gesellschaft für Sport und Technik“ – eine paramilitärische Massenorganisation der DDR. Anstelle der Konfirmation wurde die Jugendweihe gefeiert. Es gab die Freie Deutsche Jugend (FDJ) und die Jungen Pioniere. Katharina Vetter war nie bei der FDJ. Auch die Jugendweihe feierte sie nicht. Im Sportunterricht weigerte sich die Pfarrerstochter aus Meißen, eine Waffe in die Hand zu nehmen. Als sie sich der Friedensbewegung „Schwerter zu Pflugscharen“ anschloss, sei es in der Schule ungemütlich für sie geworden, erzählt Vetter, die heute evangelische Schuldekanin ist. Die Kirche habe ihr schon damals immer viel Kraft gegeben.
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