Maulbronn
Maulbronn -  23.04.2018
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17. Irish-Folk-Nights in der ausverkauften Festhalle Zaisersweiher

Maulbronn. Was für eine Formation! Die jungen Shooting-Stars Skerryvore aus Glasgow waren bei den 17. Irish-Folk-Nights das Maß aller Dinge.

Die achtköpfige Celtic-Rock-Band um die Brüder Daniel Gillespie (Akkordeon) und Martin Gillespie (Dudelsack) wäre auch ganz alleine das volle Eintrittsgeld wert gewesen – 550 Zuschauer wollten sich ihren Auftritt in der Festhalle Zaisersweiher auf keinen Fall entgehen lassen; am Vorabend waren es, so resümierte der Festival-Organisator Wolfgang Burger, bereits 340.

Skerryvore hat den Namen eines Leuchtturms an der Küste von Tiree adoptiert; die Band hat bereits fünf CDs im Studio eingespielt und mehrere Auszeichnungen für die Live-Konzerte erhalten. Cajun und Celtic Rock, Country, Pop und traditionelle Folk-Elemente prägen den Stil und die fulminanten Auftritte der Formation, die auf einer ausgedehnten Tournee zwischen Ibiza, Glasgow und Brooklin unterwegs ist. Während der Irischen (Samstag-)Nacht entfachte Skerryvore auf der Bühne eine Sound-Wucht, mit der alle anderen Bands kaum konkurrieren konnten. Maßgeblichen Anteil hatten die doppelt besetzten und elektronisch verstärkten „Backpipes“ (Scott Wood Marin Gillespie). Den Gesang stemmte Gitarrist Alec Dalglish im Alleingang, den robusten Rhythmus bestimmten Fraser West (Schlagzeug) und Jodie Bremaneson (Bass). Sobald die Skerryvore beim einen oder anderen Uptempo ganz groß aufdrehten, blieb nur: Sofort ins Lager der Fans wechseln – oder künftig den Brexit befürworten.

Spaß beiseite: Bereits vor dem umjubelten Auftritt der Glasgower Band wussten The Krusty Moors zu überzeugen: Das in Karlsruhe beheimatete Quintett um den irischen Gitarristen und Sänger Scruffy Burke überzeugte mit Musik und Humor. „Hat jemand einen Geiger gesehen?“ rief Scruffy Burke, der in Karlsruhe einen nach ihm benannten Pub leitet. Der (grandiose) Fiddler, Danny Stöckel, ließ nicht lange auf sich warten und war fortan nicht mehr zu übersehen oder zu überhören: Seine Fill-Ins und Soli, beispielsweise zu „Ride On“ waren Ausnahmeklasse, sein auf der Bühne demonstrierter Durst auch.

Die vier Jungs von Mainfelt aus dem Südtiroler Vinschgau – Kevin Prantl, Patrick Strobl, Willy Theil und Veit Rinner – beschlossen das rundum gelungene Festival mit den beiden perfekt gesetzten Zugaben „Hallelujah“ und „All My Gost“.

Autor: Robin Daniel Frommer