Maulbronn
Maulbronn -  18.11.2019
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Kirche und Sport suchen gemeinsame Lösungen

Maulbronn. Als große Säulen des gesellschaftlichen Zusammenhalts im Südwesten haben sich am vergangenen Freitag erstmals die landesweiten Spitzen aus Kirchen und Sport in der Klosterstadt Maulbronn getroffen. Zentraler Bestandteil des Spitzentreffens war neben dem Austausch von Praktikern und Funktionären, vor allem die Verabschiedung eines 13-Punkte-Thesenpapiers. Darin verpflichten sich die beiden evangelischen Landeskirchen, die beiden katholischen Diözesen sowie der Landessportverband Baden-Württemberg, die traditionell gewachsene Zusammenarbeit zu vertiefen und weiter zu entwickeln.

Für Maulbronns Bürgermeister und Präsident des württembergischen Landessportbundes, Andreas Felchle, ein Grund zur Zuversicht, denn: Neben der Verkündigung des Thesenpapiers stand auch ein gemeinsames Gespräch der Spitzen aus Kirchen und Sport auf der Tagesordnung. In Felchles Augen ließen sich die Themen dabei auf drei wichtige Kernaspekte reduzieren. Erstens sei es Ziel, sich verstärkt mit dem Umgang einer digitalen Welt auseinanderzusetzen. „Ein wesentlicher Teil der jungen Generation tickt digital. Wenn wir die erreichen wollen, dann müssen Kirchen wie Sport das Medium aufgreifen“, erklärte Felche. Auch der Landesbischof der evangelischen Landeskirche Baden Prof. Dr. Jochen Cornlius-Bundschuh, der krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte, betonte in seinem schriftlich Statement, man leiste so einen „starken Beitrag gegen Vereinsamung und Vereinzelung.“

Ein zweiter wichtiger Aspekt sei, die Motivation ehrenamtlicher Mitarbeiter zu stärken. Daher hob auch der Landesbischof der evangelischen Landeskirche Württemberg Frank Ottfried July hervor, dass es wichtig sei, den hohen Stellenwert von Ehrenamt und Engagement für die Gemeinschaft in Kirche und Sport zu betonen.

Sexualisierte Gewalt

Als dritter Punkt nannte Felchle schließlich noch das Thema sexualisierte Gewalt. Zwar sei dieses Problem vor allem an der katholischen Kirche festgemacht, man brauche sich aber nichts vormachen, denn auch in der evangelischen Kirche und auch im Sport ein Thema. „Hier geht es darum, synergetisch zusammenzuarbeiten. Beispielsweise ließen sich die Schulungen der Kirche auch für Sportler beziehungsweise Übungsleiter öffnen“, so der WLSB-Präsident Felchle.

Das Thema Gewalt im Sport hingegen fand hingegen keinen maßgeblichen Platz. Zwar habe man in Vorgesprächen bereits darüber gesprochen, so Felchle, doch hätte man in dieser Gesprächsrunde „wohl auch noch drei Stunden zusammensitzen können“. Daher gebe es nun jede Menge Themen und Ansätze, die man in Zukunft ebenfalls aufgreifen wolle. So sei ebenfalls klar, dass das nicht das letzte Treffen in dieser Runde gewesen sei. „Das war ein richtig guter Nachmittag“, so Felchle .

Autor: Johannes Bächle