Maulbronn
Maulbronn -  31.05.2024
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Nach Diskussionen wegen Windrädern: Land hält sich bei Welterbestatus des Klosters Maulbronn zurück

Maulbronn. Für heftige Diskussionen hatten Windenergieplanungen innerhalb des Schutzbereichs des Klosters Maulbronn zuletzt gesorgt. Insbesondere der Maulbronner Bürgermeister Aaron Treut fürchtete öffentlich um den Welterbestatus des Wahrzeichens seiner Stadt.

Kloster Maulbronn Klosterkirche
Gefährden geplante Windräder den UNESCO-Status des Klosters Maulbronn? Diese Frage bleibt weiter offen. Foto: Meyer

Mit dem Ziel für Klarheit zu sorgen, hatte sich schließlich auch der FDP-Landtagsabgeordnete für den Enzkreis und tourismuspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Erik Schweickert, in die Diskussion eingebracht und Mitte April eine Kleine Anfrage (Drucksache 17/6602) an die Landesregierung gerichtet. Deren Antwort stellt den Liberalen jedoch keineswegs zufrieden.

Wörtlich heißt es dort auf die Frage, ob der Bau von Windenergieanlagen durch die Landesregierung unterbunden würde, sollte der Welterbestatus des Klosters hierdurch gefährdet sein:

„Die Landesregierung nimmt ihre Verantwortung im Hinblick auf den außergewöhnlichen universellen Wert der UNESCO-Welterbestätten wahr. Gleichzeitig steht sie für den Ausbau von erneuerbaren Energien ein.“

Ein größeres Lavieren könne es kaum geben, meint dazu Schweickert. „Die Landesregierung drückt sich um eine klare Antwort bei der wichtigsten Frage. Angesichts der Bedeutung des Klosters für den Tourismus nicht nur in der Stadt Maulbronn, sondern im ganzen Land, halte ich dies für ein völlig falsches Signal.

Es zeigt wieder einmal, dass der Tourismus innerhalb der grün-schwarzen Regierung keine angemessene Unterstützung und Wertschätzung erfährt und man sogar international bedeutsame Auszeichnungen zu riskieren bereit wäre, um ideologische Windenergieprojekte durchzudrücken“, kommentiert der FDP-Tourismusexperte die ausweichende Antwort mit deutlichen Worten.

Die einfache Versendung eines Info-Schreibens an die Regionalverbände zum Umgang mit Welterbestätten, Denkmälern und Sehenswürdigkeiten bei den Windenergieplanungen, wie sie das für die Regionalplanung zuständige Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen vorgenommen hat, sieht der Enzkreisabgeordnete in jedem Fall nicht als ausreichend an.

Autor: pm