Maulbronn
Maulbronn -  25.09.2025
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Nach Eklat im Maulbronner Gemeinderat: Enzkreis-Landrat soll nun vermitteln

Maulbronn. Zu einem handfesten Eklat und zu einem neuen Tiefpunkt im Verhältnis zwischen Bürgermeister und Gemeinderat war es Ende Juli in Maulbronn gekommen: Bei der Gemeinderatssitzung in der Feuerwache redete sich Aaron Treut – es ging unter anderem ums Personal, die Ostumfahrung und den Büro-Akteneinsichtssauschuss – in Rage, verließ nach seiner Rede den Sitzungssaal, sagte die nichtöffentliche Sitzung ab und hinterließ ein ratloses Publikum. In der Sommerpause haben sich beide Seiten nun aufeinander zubewegt, wie Treut am Mittwochabend darlegte.

Streitpunkte: Schon im vergangenen Jahr hat Bürgermeister Aaron Treut angekündigt, die Maulbronner „Ostumfahrung“ 2025 angehen zu wollen.
Streitpunkte: Schon im vergangenen Jahr hat Bürgermeister Aaron Treut angekündigt, die Maulbronner „Ostumfahrung“ 2025 angehen zu wollen. Foto: Prokoph

Noch vor dem ersten Tagesordnungspunkt ergriff Maulbronns Bürgermeister Aaron Treut das Wort. Nach seiner Wutrede und dem abrupten Abgang richtete er seine Worte direkt an die Gemeinderäte und die rund 30 Bürger im Saal. Es hätte in der Vergangenheit Verletzungen und Verärgerungen zwischen dem Gemeinderat und ihm gegeben. Daher habe er das Gespräch mit den Fraktionssprechern gesucht. Darüber hinaus würden der Gemeinderat und er in eine professionelle Mediation eintreten. Unterstützt würde dieser Schritt durch Landrat Bastian Rosenau. Treut betonte bei der Sitzung, dass er Gutes für alle und die Stadt Maulbronn wolle. Er sei guter Hoffnung und wünsche sich, dass alle Beteiligten aufeinander zugingen und wieder zueinanderfinden würden.

Auslöser für die Wutrede Ende Juli waren kritische Stimmen aus dem Gemeinderat, nach denen sich in Sachen „Ostumfahrung“ seit Vorlage einer Machbarkeitsstudie vor einigen Jahren nichts bewegt habe. Diese Vorwürfe wies Treut damals nicht nur zurück, sondern konterte auch damit, dass es sich dabei um ein sensibles und politisch bedeutsames Vorhaben handle, das in den städtischen Planungen berücksichtigt und keinesfalls „verschleppt“ werde.

Bezug nahm Treut im Juli auch auf die Ratssitzung im Mai, bei der ein Bericht des Akteneinsichtsausschusses wegen der teuren Renovierung des Bürgermeister-Büros vorgelegt wurde. Damals sei darum geworben worden, wieder Vertrauen zwischen Bürgermeister und Gemeinderat aufzubauen. Treut stellte damals fest, dass das Gegenteil eingetreten sei.