Maulbronn
Maulbronn -  06.02.2020
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Pflege des Ackerbodens ist das A und O: Ulrich Horsch experimentiert in Maulbronn mit hitzeresistenteren Nutzpflanzen

Maulbronn. Was das oft unberechenbare Wetter angeht, ist man als Landwirt ohnehin schon Kummer gewohnt. Doch die extreme Trockenheit der vergangenen Jahre hat viele Bauern zu besonderen Maßnahmen gezwungen. Das gilt auch für Ulrich Horsch, der die baden-württembergische Staatsdomäne Elfinger Hof in Maulbronn nun schon in der vierten Generation seit 1996 bewirtschaftet.

Und weil der Schwerpunkt von Horschs landwirtschaftlicher Arbeit auf Ackerbau, Getreide und speziell der Produktion von Saatgut für den regionalen Markt liegt, kommt dem Klimafaktor in seinem Fall eine existenzielle Bedeutung zu. Darauf hat der 53-Jährige jüngst mit dem Anbau von Soja-bohnen auf 15 Hektar reagiert, die pflegeleicht und hitzeresistent sind, zumal sich die Vegetationsperioden verlängert haben. Aus Soja gewinnt er Öl und gentechnikfreies Eiweißfuttermittel. Ergänzt wird das Programm auf dem Elfinger Hof im Wesentlichen durch den Rapsanbau (30 Hektar), Zuckerrüben (25 Hektar), ein bisschen Mais und eine kleine Biogasproduktion. Außerdem betreibt Ulrich Horsch Rindermast mit derzeit etwa 90 Tieren.

Das A und O auf seinen Bewirtschaftungsflächen ist allerdings die Bodenpflege, die der Maulbronner Landwirt zum Teil auch über die Bepflanzung und die damit verbundene, wassertechnische Bodenfiltrierung beeinflusst. Neben Kulturen, die für Beschattung von Grünland sorgen, will er dieses Jahr mit dem Anbau von „Weißer Lupine“, einer eiweißhaltigen Futterpflanze, die robuster als Soja ist, experimentieren.

„Der Boden ist mein Kapital. Um regenerative Landwirtschaft zu betreiben, muss ihm ständig organisches Material zugeführt werden“, sagt Horsch. Damit seine Flächen optimal versorgt und behandelt werden, verzichtet der Agrarexperte außerdem auf bodenverdichtende Maßnahmen. „Wir pflügen nicht, wir versuchen Humus aufzubauen“, erläutert der 53-Jährige. Als Problem für seine Saaten sieht er vor allem, dass sich die Niederschlagsverteilung geändert hat und Hitzespitzen dem Getreide verstärkt zu schaffen machen. „Die Wetter-Extreme werden zunehmen“, prophezeit Horsch und versucht, diese Unwägbarkeiten mit einer breit angelegten Fruchtfolge abzupuffern.

Autor: pep