Hilfe für die Helfer
Mönsheim. Sechs Feuerwehrmänner aus Moldawien haben die Mönsheimer Feuerwehr besucht und nicht mehr gebrauchte Einsatzkleidung in Empfang genommen. Sie repräsentierten fünf Feuerwehrstationen der Hauptstadt Chisinau und fünf weitere Stationen aus dem Umland.
Der Kontakt war durch den Mönsheimer Feuerwehrmann Joachim Bauer entstanden, dessen Frau aus Moldawien stammt. Bei einem Besuch hatte er sich ein Bild von der Situation der Feuerwehr im osteuropäischen Land gemacht. Sein Sohn Alexander Bauer, der derzeit in Moldawien lebt, sorgte mit seiner Übersetzungsarbeit dafür, dass der Informationsaustausch rege war. Kommandant Oliver Pfrommer empfing nun die Delegation und stellte die Mönsheimer Feuerwehr vor. Von den Gästen war zu hören, dass in Moldawien derzeit der Aufbau einer freiwilligen Feuerwehr organisiert werden soll, allerdings fehle es an Material. Bislang sind die Aufgaben vor allem durch hauptamtliche Einsatzkräfte gestemmt worden. Die Gäste erklärten, dass ihre Feuerwehrstationen eine ähnliche Größe wie die in Mönsheim haben. Allerdings seien sie für rund 81.000 Menschen in 40 Städten zuständig, weshalb die Anfahrtszeiten bis zum Einsatzort teils bis zu 60 Kilometer lang seien. Deshalb sei der Aufbau einer freiwilligen Feuerwehr in Moldawien auch so wichtig.
Zuvor hatte sich die Delegation, die binnen drei Tagen rund 6.000 Kilometer zurücklegte, schon bei Feuerwehren in Mannheim, Frankfurt und Bühl umgesehen. Auch aus Bühl konnten sie technische Hilfsmittel mitnehmen. In Mönsheim nahmen Vitalie Ceban, Mircea Racila, Vitalie Grabovski und Eugheni Zuicov Einsatzjacken, Latzhosen und Sicherheitsgürtel in Empfang. „Damit würden wir jederzeit noch auf Einsätze gehen“, sagte Kommandant Pfrommer. „Wir hatten das noch als Reserve.“ Da man angefangen habe, neue Einsatzkleidung zu kaufen und das Feuerwehrhaus sowieso aus allen Nähten platzt, konnte das Material weitergegeben werden.
Die Feuerwehrmänner aus Moldawien bedankten sich mit einigen Geschenken aus ihrer Heimat, darunter auch Wein und Honig oder die typischen Kappen der Feuerwehrkameraden. Sie erklärten außerdem, dass sie auch in England oder Österreich Feuerwehren besucht haben. Die gute Organisation in Deutschland hat sie am meisten beeindruckt.
Am Samstag hatten sie dann noch Gelegenheit, einer Einsatzübung der Mönsheimer Kameraden beizuwohnen, bei der es um die Rettung einer beim Unfall eingeklemmten Person ging.