Neuer Ausdruck des Heimatgefühls
Mlnsheim. Wie man es in Worte fasst, lernen Mönsheimer Schüler bei Rap-Lehrgang.
Eine ungewöhnliche Weise, sich dem für manche altertümlich anmutenden Begriff „Heimat“ zu nähern, hat Annette Schiefner vom Verein „miteinanderleben“ als Schulsozialarbeiterin an der Appenbergschule in Mönsheim gewählt: Für einen zweitägigen Workshop hat sie den Rapper Samadhi an die Schule geholt, der mit zwölf Sechstklässlern den Heimatbegriff auf musikalische Weise erschließen möchte.
„Im Rahmen unserer Projekt-woche an der Schule haben sich die Schüler bereits mit unserem regionalen Dialekt sowie der heimischen Küche und Natur auseinandergesetzt“, erläutert Schiefner. „Im Workshop können sie nun ihre Gedanken zum Thema Heimat in musikalische Reimform bringen.“ Bevor Samadhi mit den Kids ein Brainstorming zu diesem Begriff startet, wird zuerst einmal das korrekte Reimmaß gebüffelt. Doch was bedeutet Heimat für Samadhi selbst? „Für mich ist die Bühne die Heimat – und die Autobahn“, sagt er. „Dort fühle ich mich frei und geborgen, und meine Band ist wie eine Familie für mich.“ Dass „Heimat“ und „Familie“ eng zusammenhängen, wird auch in den Aussagen der Schüler deutlich: „Heimat ist für mich da, wo meine Eltern und meine Brüder sind, denn dort fühle ich mich einfach wohl“, sagt Luis. Auch Mohammed und Gabriele, die seit vier und sechs Jahren in Deutschland leben, machen den Begriff an ihren Familien fest: Für sie sind der Irak und Sizilien, wo noch viele Verwandte leben, ihr Sehnsuchtsort, auch wenn sie in Deutschland schon Freunde gefunden haben.
Genügend Gedanken und Emotionen zum Thema also, die die Schüler der Appenbergschule mit Unterstützung von Rapper Samadhi in ihren Rap einfließen lassen können. Präsentieren werden sie die Ergebnisse des Workshops im April im Rahmen eines „Heimatabends“ an der Schule, bei dem neben der Musik auch Kunst, Literatur und Theater nicht zu kurz kommen werden.