Mönsheim
Mönsheim -  15.08.2022
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Thomas Fritsch bekommt kurz vor Ende seiner Amtszeit das Repertorium des Mönsheimer Archivs

Mönsheim/Enzkreis. „Noch kurz vor Ende seiner Amtszeit als Bürgermeister konnte nun die Übergabe des Findbuches – ein schriftliches Verzeichnis der Archivalien eines Archivs – zum Gemeindearchiv Mönsheim an Thomas Fritsch stattfinden, nachdem die Pandemie eine offizielle Übergabe des Archiv-Repertoriums (wie man das Findbuch auch nennt) bisher verhindert hat“, freut sich Heike Sartorius vom Kreisarchiv Enzkreis. Das Gemeindearchiv habe seit Fritschs Anfängen als Bürgermeister auf dessen Agenda gestanden. Bereits 1998 fand ein erster gemeinsamer Termin zur Begutachtung von Räumlichkeiten zur Unterbringung des Gemeindearchives statt. Die Planung des Rathausneubaus gab dann aber den entscheidenden Impuls dafür, das Kreisarchiv des Enzkreises – und damit die dafür zuständige Diplom-Archivarin Sartorius – mit der Ordnung und Bearbeitung des Gemeindearchivs zu beauftragen.

Unterstützung bei Erfassung

Die Erfassung der Unterlagen fand im alten Rathaus und in der Kelter in den Jahren 2012 bis 2018 statt – „ein langer Zeitraum, aber immerhin weist der Bestand einen stolzen Umfang von über 120 laufenden Regalmetern auf“, so Sartorius, die bei ihrer Arbeit von dem Historiker Volker Ziegler unterstützt wurde, der die umfangreichen Rechnungsbestände bearbeitete. Weitere Hilfe leistete der Mönsheimer Gemeinderat Walter Knapp. Das Findbuch stellt laut Sartorius das komplette Verzeichnis des Archivbestandes dar, und das Mönsheimer Findbuch ist ein Schwergewicht unter den Repertorien des Enzkreises, nicht nur, was den Umfang von 916 Seiten angeht. „Mit 3859 Archivalien-Einheiten ist der Bestand einer der umfangreichsten in der Reihe der Ortsarchive im Enzkreis“, so Sartorius. Das Gemeindearchiv beinhalte vor allem amtliches Schriftgut Mönsheims von 1586 bis Ende 1990 mit einigen Ausnahmen, die bis ins Jahr 2017 reichen.

Restaurierung nötig

Zu den ältesten Archivalien zählt das Fragment des Fleckenbrauchbuchs, eine Sammlung der damaligen örtlichen Gesetze. Dieses kann nur anhand der Einträge in etwa datiert werden: Es stammt wohl aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts und ermöglicht einen Blick in die damaligen Ortsverhältnisse und das gültige Ortsrecht. Weit mehr Unterlagen beginnen im 18. und 19. Jahrhundert, so zum Beispiel Rechnungsserien wie Heiligen-, Pfleg-, Zehnt-, Schulfonds- und Stiftungspflegrechnungen.

Ein Kaufbuch von 1700 bis 1711, das die Kauf- und Verkaufstransaktionen aus der Zeit dokumentiert, hätte im vorgefundenen Zustand nicht zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden können. Die Gemeinde sei jedoch bereit gewesen, das Buch, wie auch 20 weitere Bände restaurieren zu lassen.

Das Findbuch ist im Gemeinde- wie auch im Kreisarchiv des Enzkreises einsehbar. Noch einfacher ist es, auf der Internetseite des Kreisarchivs unter www.enzkreis.de/kreisarchiv/fb.de

Autor: enz