Mühlacker
Mühlacker -  16.03.2025
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Analyse sämtlicher Kosten: RKH rüstet sich für Krankenhausreform

Mühlacker/Neuenbürg. Die RKH Enzkreis-Kliniken bereiten sich auf die beschlossene Krankenhausreform vor. Das vom Aufsichtsrat in Auftrag gegebene Konsolidierungsprogramm wurde laut Pressemitteilung mit einer umfangreichen Analyse sämtlicher Kosten gestartet. Ziel sei es, Wirtschaftlichkeitspotenziale zu realisieren und das Unternehmen zu stabilisieren. Der vom Aufsichtsrat verabschiedete Unternehmensplan 2025 sehe aktuell erste Investitionen in die Modernisierung der Standorte in Mühlacker und Neuenbürg vor. Die Ertüchtigung der Infrastruktur soll sowohl die Patientenversorgung sichern als auch die Klinik als attraktiven Arbeitgeber positionieren.

Das Konsolidierungsprogramm wurde mit einer umfangreichen Analyse sämtlicher Kosten gestartet.
Das Konsolidierungsprogramm wurde mit einer umfangreichen Analyse sämtlicher Kosten gestartet. Foto: David - stock.adobe.com

Leistungsgruppen eingeführt

Parallel werde mit dem baden-württembergischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration die Verteilung der Leistungsgruppen abgestimmt. Mit der Verabschiedung der Krankenhausreform seien Leistungsgruppen eingeführt worden, mit denen die Krankenhäuser im Land neu organisiert werden. „Die Verteilung der Leistungsgruppen sehen wir als wichtige Chance, gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden die Zukunft unserer Kliniken aktiv zu gestalten und eine optimale Gesundheitsversorgung für die Menschen in der Region zu gewährleisten“, erklärt Dr. Marc Nickel, medizinischer Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung und führt aus: „Um dies zu erreichen, möchten wir die stationäre und ambulante Versorgung stärker miteinander verknüpfen, die Schwerpunkte unserer Kliniken klar herausarbeiten und die Zufriedenheit von Patienten sowie Mitarbeitenden in den Mittelpunkt stellen.“

Wie die RKH mitteilt, habe die Krankenhausreform zwei gravierende Folgen: Spezialisierte medizinische Leistungen würden künftig deutlich konzentrierter an weniger Standorten erbracht. Zudem werde es zu einem weiteren Bettenabbau kommen. Dazu soll die sektorenübergreifende Versorgung gestärkt und die ambulante und stationäre Versorgung sowie die Rehabilitation und die außerstationäre Pflege sollen vernetzt werden.

„Auch die RKH Enzkreis-Kliniken sind – wie viele Krankenhäuser in Deutschland – von Personalmangel betroffen. Umso wichtiger ist es nun, den Konsolidierungskurs entschieden fortzuführen“, so Landrat Bastian Rosenau, Aufsichtsratsvorsitzender der RKH Enzkreis-Kliniken. Man sei positiv gestimmt, da 2024 die durchschnittliche Bettenbelegung in Mühlacker gesteigert werden konnte. Dennoch sei ein Defizit von rund zehn Millionen Euro wie im vergangenen Jahr „für die RKH Enzkreis-Kliniken und den Kreis nicht auf Dauer finanzierbar“.