Aufmunternde Geste für ukrainische Flüchtlinge in Mühlacker: Helferkreis organisiert Kleidung und Spielsachen
Mühlacker/Pforzheim. Die aktuellen Medienbilder von Menschen, deren Gesichter Angespanntheit, Schmerz und Hoffnungslosigkeit ausdrücken, weil sie seit Kriegsbeginn in der Ukraine ihre Heimat aus Todesangst in aller Eile mit wenig Hab und Gut verlassen müssen, bewegen derzeit viele Menschen.
Und genau aus dieser persönlichen Betroffenheit heraus, hat sich in Pforzheim vor kurzem der aktive Helferkreis „Starkes Bündnis für die Ukraine“ zusammengefunden, der aus Vertretern der CDU, der Deutsch-Rumänischen Gesellschaft (DRG) und der Ungarischen Gesellschaft (DUG), der Caritas Pforzheim sowie den Unternehmen M&S Trading GmbH, Rutronik und dem Modehaus Jung besteht. Am Samstag haben die Akteure Philipp Fritz, Carla Cuculeanu, Robin Stephan, Stephan Krammer, Christopher Winkelstroeter, Marcus Mürle, Karsten Jung, Gabriela Diulescu, Uta Lenz, Oana Krichbaum, Verena Fix und Florian Rubländer als weitere Hilfe nun fabrikneue Kleider und Spielsachen für die Geflohenen aus der Ukraine gebracht, die aktuell in den Flüchtlingsunterkünften von Mühlacker und Lienzingen untergebracht sind. Deshalb wurde am frühen Samstagmorgen ein Bus mit über 10.000 neuen Kleidungsstücken sowie Spielzeug beladen und nach Mühlacker gefahren. Für das leibliche Wohl der Ehrenamtlichen sorgte die Pforzheimer Bäckerei Janis Wiskandt.
Vor den Unterkünften in Mühlacker und in Lienzingen wurden die Kleider dann wie bei einem Marktstand präsentiert und die Flüchtlinge konnten sich aus dem reichhaltigen Fundus bedienen. Auch für die Security war gesorgt. Die Aktion wurde überdies begleitet von zwei Ukrainisch beziehungsweise Russisch sprechenden Verkäuferinnen. Kürzlich brachte das Pforzheimer Netzwerk außerdem über 60 Tonnen an Nahrungsmitteln wie Mehl, Zucker, Nudeln, Reis, aber auch Hygieneartikel, Babynahrung, Schlafsäcke und Spielwaren mit Lkw-Zügen nach Kisvarda an die ungarisch-ukrainische Grenze. Von dort wurden die Waren bis in die Südukraine geschafft. „Dieser Sieg der Menschlichkeit der Pforzheimer und der Enzkreis-Bevölkerung kann gar nicht genug gewürdigt werden“, war Caritas-Direktor Frank Johannes Lemke schon in seiner Ankündigung der Aktion überzeugt. Nicht dabei sein konnte Mitorganisator Philippe A. Singer von der CDU, der kurzfristig verhindert war.
Ein Stück Normalität für Kriegsflüchtlinge
„Es tut gut, den Menschen wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“, sagte Florian Rubländer. Seine Mitstreiter aus dem Helferkreis „Starkes Bündnis für die Ukraine“ kamen schon vor Wochen zu der Auffassung, dass sie einiges tun könnten, um aktiv zu helfen. „Da muss man schnell handeln, denn die Menschen kamen bei dieser Kälte in Badeschlappen hier an“, sagte die Pforzheimer Stadträtin Oana Krichbaum. Und wenn man sehe, wie sich die Kinder über das Spielzeug gefreut haben, hätte diese Aktion wieder ein kleines Stück Normalität zu den Menschen mit ihren kriegsgeschundenen Seelen gebracht.