Energiekonzept steckt in Warteschleife: In der Region drehen sich vorerst keine neuen Windräder
Mühlacker/Enzkreis. Das Land will mehr Windkraft, im Nordschwarzwald und im Enzkreis drehen sich aber vorerst keine neuen Windräder. Der Regionalverband könne seine Überlegungen für geeignete Flächen erst fortsetzen, wenn sich Bund und Länder auf einen verbindlichen Abstand der Windmasten zu Wohngebieten verständigt haben, sagte Verbandsdirektor Matthias Proske den Gemeindevertretern aus den sechs Kommunen Mühlacker, Maulbronn, Knittlingen, Sternenfels, Ötisheim und Illingen im Rahmen einer Konferenz, die am Mittwoch im Mühlacker Rathaus stattgefunden hat.
Ob die ins Auge gefasste Entfernung von 1000 Metern zu Wohngebieten vorgeschrieben wird, ist laut Proske umstritten. Eine Ein-Kilometer-Richtlinie schränke Standorte ein. Der Verbandsdirektor erwartet Ende des Jahres eine Entscheidung. Darüber hinaus informierte er die Gemeindevertreter über die Schritte bis zum nächsten Regionalplan für die kommenden zehn bis 15 Jahre. Im Lauf der vergangenen beiden Wochen hatte sich der Verband Zug um Zug mit Bürgermeistern und kommunalen Vertretern weiterer Mittelzentren zu Informationsgesprächen an einen Tisch gesetzt. Heute ist zum Abschluss noch Pforzheim an der Reihe. Aus Sicht des Landes bieten der Nordschwarzwald aber auch Teile des Enzkreises paradiesische Zustände für mögliche Windparks. Nimmt der Regionalverband den neuen Atlas zum Maßstab, den das Land 2019 vorlegte, kämen dafür theoretisch und aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten rund zwei Drittel der Regionsfläche infrage, so Proske – „etwa achtmal mehr Gebiete, als wir früher anvisiert haben.“ Den ersten Entwurf 2018 für einen Windenergieplan musste der Verband einstampfen, nachdem das Umweltministerium das neue Kartenwerk präsentiert hatte.
Mehr über die Informationsveranstaltung des Regionalverbands in Mühlacker lesen Sie am Donnerstag, 20. Februar, in der „Pforzheimer Zeitung - Ausgabe Mühlacker“ oder im E-Paper auf PZ-news.