Mühlacker
Mühlacker -  26.08.2022
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Geplanter Umstieg in Bruchsal sorgt für Unmut: Mühlacker will Direktzug nach Heidelberg erhalten

Mühlacker. Die Stadt Mühlacker wendet sich gegen Pläne der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg, die zweistündliche direkte Regionalexpress-Verbindung von Mühlacker nach Heidelberg zu streichen. Ansonsten muss, sollten die Planungen umgesetzt werden, zukünftig in Bruchsal umgestiegen werden. Zudem soll die Verbindung um eine Stunde verlegt werden. „Das muss verhindert werden“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Günter Bächle, Erster ehrenamtlicher Stellvertreter des Oberbürgermeisters sagt dazu: „Wir erfuhren zufällig davon, als uns gestern die Beschwerde einer Bürgerin über den jetzigen Fahrplan erreichte und wir der Sache nachgingen. Ein Anruf bei VCD-Chef Matthias Lieb ergab, dass keine Verbesserung geplant ist, sondern eine weitere Verschlechterung. Wir waren uns einig, dass die Stadt sich dagegen wehren muss.“ Das tut die Verwaltung nun in einem Brandbrief an die Nahverkehrsgesellschaft des Landes Baden-Württemberg (NVBW).

Anschlüsse würden verpasst

Fernreisende, die ab Heidelberg mit Fernzügen Richtung Rheinland fahren möchten, hätten heute gute Anschlüsse in Heidelberg – mit einer Verlegung um eine Stunde fallen diese Anschlüsse weg. Nicht nur das: Die Fahrplanänderung würde außerdem bedeuten, dass morgens um 7 Uhr ab Mühlacker keine Verbindung mehr Richtung Heidelberg bestünde. Derzeit wird diese Verbindung im Schülerverkehr nach Bretten als auch im Berufsverkehr aufgrund der attraktiven Zeitlage genutzt. Eine Verschiebung um eine Stunde wäre hier für viele Fahrgäste laut Stadt negativ, ebenso ist der Umstieg in Bruchsal, der mindestens in einer Richtung einen Bahnsteigwechsel erfordert, unattraktiv und aufgrund der kurzen Umsteigezeit unsicher, bewertet die Stadt die Pläne der NVBW.

Schon heute gebe es Grund zu Beschwerden, die die Stadtverwaltung aus der Bürgerschaft erreichten. Da es mit dem Wohnungsmangel schwer sei, eine Wohnung oder ein Studentenzimmer gerade in einer Universitätsstadt wie Heidelberg zu finden, würden gerade aus Mühlacker zahlreiche Studierende nach Heidelberg pendeln.

Die RB-Verbindung zwischen Heidelberg und Mühlacker sei zudem eine wichtige Pendlerstrecke in Richtung Landeshauptstadt, heißt es in der Mitteilung aus dem Rathaus. Bisher konnten diese Pendler in Mühlacker mit einmaligem Umstieg Richtung Stuttgart weiter. Bei einer Reisedauer von gut über einer Stunde stellt diese Strecke eine attraktive Alternative zum Individualverkehr dar. Doch schon jetzt komme es angesichts der knapp bemessenen Umsteigezeit in Mühlacker sowie gehäufter Zugausfälle zu Problemen bei dieser Verbindung. Enttäuschte Reisende seien längst Alltag, auch am Mühlacker Bahnhof. Ein weiterer Zwischenstopp in Bruchsal samt Umstieg, somit also ein weiteres Nadelöhr für Probleme, sei hier in keinster Weise förderlich, heißt es in dem Schreiben, das Günter Bächle unterzeichnete, der diese Woche OB Frank Schneider im Rathaus vertritt.

Autor: pm