Mühlacker
Mühlacker -  11.12.2019
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Großem Mühlacker Sender droht das Schicksal seines kleinen Bruders: Wie geht es nun weiter?

Mühlacker. Entscheidungen aus der Hand zu geben hat einen entscheidenden Nachteil: Man ist auf das Gutdünken Dritter angewiesen. Was den Erhalt des Senders in Mühlacker angeht, liegt es nun am Land Baden-Württemberg und am Regierungspräsidium in Karlsruhe, um über das Schicksal des städtischen Wahrzeichens zu entscheiden. Bereits im Jahr 2013 war der kleine Sender in Mühlacker, der als Reserveantenne diente, abgerissen worden. Nun könnte dies auch dem großen Masten bevorstehen.

Immerhin: Ganz hoffnungslos ist die Sache für all jene, die den Sender gerne erhalten würden, noch nicht. Der FDP-Landtagsabgeordnete Erik Schweickert sichert auf Nachfrage der PZ zu, er werde sich weiterhin für die Angelegenheit einsetzen: „Es geht bei meinem Antrag um die Bewertung, inwieweit die Landesregierung Baden-Württemberg im Sender Mühlacker ein für das Land bedeutendes Denkmal sieht.“ Wie berichtet, hat Schweickert einen Beschlussantrag im Wirtschaftsausschuss gestellt, durch den die Landesregierung ersucht wird, über einen umfangreichen Fragenkatalog quasi ihre Haltung in Sachen Erhalt des Mühlacker Senders als „technisches Kulturdenkmal“ kundzutun. Denkbar wäre in diesem Zusammenhang unter anderem auch, dass der Sender letztlich zur Landesangelegenheit werden könnte.

Ob Letzteres realistisch ist, stellt Stefanie Seemann, Landtagsabgeordnete der Grünen und Stadträtin in Mühlacker, allerdings in Frage, da man mit dem Sender so quasi einen Präzedenzfall schaffen würde.

Dennoch: Schaden wird Schweickerts Einsatz definitiv nicht. Und beschäftigen wird sich das Land – oder das untergeordnete Regierungspräsidium (RP) – nun ohnehin mit der Angelegenheit müssen: Wie SWR-Unternehmenssprecher Wolfgang Utz erläutert, bedauere die Rundfunkanstalt die Entscheidung aus Mühlacker zwar, sehe sich nun aber gezwungen, „den Abrissantrag, den wir im Sinne des Denkmalschutzes seit dem Sommer ruhen gelassen hatten, unverzüglich zu aktivieren, damit wir den ausgedienten Sendemast baldmöglichst abreißen können“.

Irene Feilhauer, Pressesprecherin des RP, bestätigt, dass man sich nun darauf einstelle, tätig werden zu müssen: „Nach dem Scheitern der Verkaufsverhandlungen wird das Regierungspräsidium Karlsruhe die vorliegenden Unterlagen bewerten und anschließend eine Entscheidung in Abstimmung mit dem Wirtschaftsministerium treffen. Zu Inhalt und Zeitpunkt der Entscheidung können wir derzeit keine Ausführungen machen.“

Mehr lesen Sie am 12. Dezember in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.

Autor: max