Mühlacker
Mühlacker -  22.12.2019
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Hellas offen für Fußball-Bündnis: Club-Chef will über Pakt mit FVgg 08 Mühlacker abstimmen lassen

Mühlacker. Der FV Hellas Mühlacker nimmt Kurs auf eine Spielgemeinschaft mit der Fußballvereinigung 08 Mühlacker. „Ich glaube die Zeit ist jetzt reif, nicht nur für Hellas, sondern auch für 08“, sagte der Vorsitzende Nikolaos Dimas der „Pforzheimer Zeitung“. Zum kürzlich avisierten Gedankenaustausch mit Sergio de Sousa, dem Vorsitzenden des Nachbarvereins, ist es inzwischen gekommen.

Dimas schätzt die Lage so ein, dass wie er auch sein Gegenüber von den führenden Köpfen das grundsätzliche Okay für Sondierungen hat. Letztlich müsste solch ein Projekt aber die Basis mittragen, stellt er heraus. So kommt der schon im Januar anstehenden Mitgliederversammlung des griechischen Vereins große Bedeutung zu. Dann soll über eine Spielgemeinschaft abgestimmt werden. Erklären sich die Mitglieder von Hellas dafür bereit, wären die Nullachter am Zug. Deren Chef de Sousa war in den vergangenen Tagen nicht erreichbar.

Die unterschiedlichen Vorstellungen, die sich bisher abzeichneten, scheinen Dimas überbrückbar. Während er betont hatte, eine SG sei nur dann sinnvoll, wenn man zu einer engen Partnerschaft, längerfristig eben zu einer Fusion bereit sei, hat de Sousa klargestellt, dass eine Fusion unter Beteiligung der Nullachter nicht infrage kommt. Vielleicht werde er ja noch überzeugt, dass eine Fusion nicht nötig sei, sagte Dimas nun.

Für ihn geht es nun erst einmal darum, sich für drei Jahre zu binden. Dimas’ Vorbild ist die SG Ölbronn-Dürrn.

Die Fußball-Allianz, die in der badisch-württembergischen Doppel-Gemeinde der TSV Ölbronn und der 1. FC Dürrn bilden, besteht schon nahezu seit zwei Jahrzehnten und wird gar nicht als Spielgemeinschaft wahrgenommen. Mit Interesse registriert hatte Dimas, dass Ölbronn-Dürrn zwischenzeitlich in der Kreisliga spielte. Seinem Kenntnisstand nach, dürfen Spielgemeinschaften eigentlich nur in der A-Liga spielen. Seine Vorstellung ist, dass ein Senderstadt-Bündnis dann auch die Perspektive auf eine höhere Liga haben solle.

Doch so lange es nicht beiderseits Grünes Licht gibt, findet es Dimas nicht problematisch, wenn nicht über alle Fragen Klarheit besteht. Zum Beispiel sagt er auch, er gehe davon aus, dass eine SG für nächste Saison bis 31. Mai 2020 gemeldet werden kann, auch da müsse man aber noch schauen, wie die Bestimmungen des Badischen Fußballverbands sind.

Nach sechs Jahren Pause spielt Hellas diese Saison wieder – nicht in Mühlacker jedoch, sondern bei Phönix Würm. Der Aufstieg in die B-Liga ist möglich. Gegen den Abstieg in diese Klasse stemmen sich die Nullachter, die ein Reserve-Team in der C 1 haben.

Im Falle eines Pakts wäre ein Ansinnen, zu zeigen, dass zweimal null nicht unbedingt auch null sein muss. Die Nullachter sind in Sachen Jugend schon lange blank, bei Mühlackers griechischen Fußballern gab es sogar noch nie Nachwuchs, doch in diesem Bereich Aktivitäten zu entfalten, wäre unverzichtbar, wenn die angedachte SG längerfristig die personellen Probleme lösen soll.

Die Nullachter haben mit Stadion samt Vereinsheim und Kabinen eine zumindest passable In-frastruktur, seitens der Griechen könnte eher kommen, was Neudeutsch manpower genannt wird. Dimas denkt sich, dass unter anderem Dimitrios Paltoglou, der nach der Auferstehung schon wieder an Bord ist, als Trainer oder Jugendleiter infrage kommen würde. Nicht zuletzt könnte sich die griechische Wirtschaftskrise in Kombination mit der Freizügigkeit innerhalb der Europäischen Union für die Fußball-Aktivitäten in Mühlacker als günstig erweisen. Dimas jedenfalls weiß zu berichten, dass die griechische Heimmannschaft in der Region in den vergangenen Jahren Zuwachs hatte.

Autor: rks