Lienzinger Straße wird zur Holperpiste in mehrfacher Hinsicht - Ausbau der Strecke würde mehrere Millionen Euro kosten
Mühlacker. Sie ist derzeit eines der Senderstädter Sorgenkinder: die Lienzinger Straße. Bereits seit Jahren steht die Verbindungsstrecke zwischen Mahle und Kreisverkehr beim Edeka in der Kritik, weil der allgemeine Zustand des Asphalts schlecht ist, weil zu viele Lastwagen die Strecke befahren, ohne dafür eine Erlaubnis zu haben – und weil Tempolimits nicht eingehalten werden.
Als die Verwaltung vor einigen Monaten eine Untersuchung präsentierte, wonach ein Komplettausbau der Lienzinger Straße mitsamt dem Bau von Kreisverkehren rund 4,6 Millionen Euro kosten würde, schrillten im Gemeinderat die Alarmglocken.
Zu finanzieren, da ist sich das Gremium sicher, sei dieses Vorhaben nicht. „Die finanzielle Situation ist ohnehin angespannt, hinzu kommen die vielen weiteren Projekte, die angegangen werden müssen“, sagte Rolf Leo, Sprecher der Freien Wähler.
Auf Antrag der SPD-Fraktion hat sich der Gemeinderat in Mühlacker nun nochmals mit den Gegebenheiten auseinandergesetzt. Dabei wurde klar: Nicht nur der allgemeine Zustand der Straße macht Sorgen, sondern auch die Geschwindigkeitsüberwachung sowie unerlaubter Lastwagenverkehr. Dass die Kontrolle von Tempolimits im gesamten Stadtgebiet ausgebaut werden solle, gerade aber im Bereich Lienzinger Straße wichtig sei, betonten Ulrich Seibold (SPD) und Bernd Obermeier (CDU). Insbesondere die Situation rund um die Berufsschule wird von vielen Stadträten kritisch beäugt: „Es muss sich dort dringend etwas tun“, sagte Günter Bächle (CDU) und erhielt Unterstützung von FW-Sprecher Leo: Nicht nur der Fahrbahnbelag sei dort schlecht, aufgrund der immer wieder über die Straße laufenden Schüler komme es regelmäßig zu haarigen Situationen.
Wenig Verständnis zeigten die Stadträte für die bislang ausgebliebenen Kontrollen in Sachen Lastwagenverkehr: Lkw dürfen die Lienzinger Straße nur befahren, wenn sie im Lieferverkehr unterwegs sind. Doch überprüft wurde das bislang nicht. Dies, so Ordnungsamtsleiter Ulrich Saur, sei Aufgabe der Polizei. Diese habe auf Anfrage jedoch mitgeteilt, bislang noch keine entsprechenden Kontrollen durchgeführt zu haben. Nachzuvollziehen sei dies nicht, wie Matthias Trück (CDU) bemängelte: „Wir fassen hier im Gremium Beschlüsse, aber kontrollieren, ob diese auch umgesetzt werden, darf die Stadt nicht.“
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