Mühlacker
Mühlacker -  30.10.2020
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Mühlacker-Derby mit neuem Anstrich muss warten: Corona verhindert Duell zwischen Sportfreunden und SG 08/Hellas

Mühlacker. Das Derby Sportfreunde gegen Fußballvereinigung 08 Mühlacker wird es vielleicht nie mehr geben. Stattdessen hätte am Sonntag um 14.30 Uhr das erste Punktspiel der Sportfreunde gegen die deutsch-griechische Allianz SG 08/Hellas Mühlacker über die Bühne gehen sollen. Nachdem die erneuten Corona-Beschränkungen seitens der Bundesregierung umgehend die Aussetzung des Spielbetriebs in den Landesverbänden nach sich zog, wird daraus jedoch nichts.

„Haushoher Favorit“ wären die Sportfreunde aus Sicht von Sergio de Sousa, dem Spielleiter und Vorsitzenden der Nullachter, gewesen. Noch vor zwei Tagen ging er davon aus, dass es zum Kräftemessen kommt und bis zu 500 Zuschauer kommen dürfen.

„Derby ist Derby“, hatte wiederum Jan Blutbacher gesagt, die Favoritenrolle also zumindest ein wenig beiseite geschoben. Der Spielleiter der Hausherren dachte ohnehin kaum ans Sportliche. Ihn trieb mehr als alles andere die Corona-Pandemie um. Dass sie mit allerlei Unwägbarkeiten verbunden ist und schnell zu erheblichen Folgen führen kann, hat sich nun erneut gezeigt.

Sport hilft vielen Menschen durch schwere Zeit

Blutbacher ist anzumerken, wie sehr ihn Corona beschäftigt, dass er die Familie so gut wie nur möglich schützen will. Dass er dafür war, weiterzuspielen, ist kein Widerspruch. Schließlich weiß Blutbacher, genau wie viele andere Vereinsmenschen in Nah und Fern, welcher Aufwand der Sicherheit zuliebe nun schon seit Monaten betrieben wurde.

Blutbacher ist der Ansicht, dass der Sport vielen etwas gibt. Außer den Spielern, die auch keineswegs leichtfertig seien, denkt er zum Beispiel an die Fußballfreunde, die auf das Spiel gegen die SG neugierig gewesen wären. „Wann waren denn zum letzten Mal 500 Zuschauer beim Derby“, lautete Blutbachers rhetorische Frage.

Kurioserweise hatte sich Blutbacher mit de Sousa darauf verständigt, nicht samstags zu spielen, weil es sonst womöglich schwierig gewesen wäre, das bis vor Kurzem geltende Zuschauerlimit einzuhalten. Besonders viele Spieler und sonstige Angehörige von Nachbarvereinen wären womöglich gekommen, da der VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga nicht am Samstag spielt.

SG rechnete mit 200 und mehr Fans

Eine weitergehende Zuschauerbeschränkung hätte Blutbacher nicht überrascht. Für den Fall, dass nur 100 oder 200 Fans hätten kommen dürfen, hätte das Derby unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden sollen. Das wäre zwar keine Wunschlösung gewesen, doch da alleine de Sousa mit 200 und mehr SG-Fans rechnete, hätte es auf jeden Fall großen Aufwand bedeutet, bei freiem Zugang für eine Umsetzung der Abstandsregel einzutreten.

Im Prinzip unter dem selben Gesichtspunkt war schon vor dem jüngsten Machtwort von Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten klar gewesen, dass die Sportfreunde in diesem Jahr in der Vorweihnachtszeit keine Glühwein-Aktion haben. Wieder einen Stand in Dürrmenz zu betreiben würde sich angesichts des Abstandsgebots und der zusätzlichen Hygiene-Auflagen nicht lohnen.

Auch was Hallenfußball-Aktivitäten angeht, war Ex-Torhüter Blutbacher klar, dass Verzicht gefordert ist. Ebenso wird es seitens der Nullachter im Januar keine Neuauflage des Richard-Walz-Gedächtnisturniers geben. Das stand für den in normalen Zeiten sehr umtriebigen früheren Schiedsrichter de Sousa fest, nachdem beim Treffen der Vereine vor nunmehr gut drei Wochen Mühlackers Hallen-Stadtturnier abgeblasen worden war.