Mühlacker
Mühlacker -  14.08.2020
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Pokal ohne hohe Priorität: Zaisersweihers Trainer Jürgen Widmann geht es bei den Spielen im August nur darum, in Schwung zu kommen

Mühlacker. Bei den Fußball-Teams an der Basis läuft der Pokal nebenher. Das mag dieses Mal zumindest teilweise etwas anders sein, da sich die Vorbereitung wegen Corona ja schwieriger als sonst gestaltet. Theoretisch könnte zudem der Erfolg des TSV Phönix Lomersheim, der im Bezirk Enz/Murr vor einigen Wochen im Halbfinale dabei und nicht weit vom Endspiel entfernt war, für eine veränderte Wahrnehmung sorgen. „Hört doch mit dem Scheiß-Pokal auf“, polterte aber Zaisersweiher-Trainer Jürgen Widmann angesprochen auf den Erstrundeneinsatz gegen die neue SG Fvgg 08/Hellas Mühlacker. Widmann schickte dann sogar die Worte „null Motivation“ hinterher.

Nach dem impulsiven Gesprächsstart verdeutlichte der Coach dann aber, dass er auch das Spiel am morgigen Sonntag um 15 Uhr gewinnen möchte, dass ihm eben nur der Wettbewerb als solcher nicht wichtig ist. Der Weg bis zur BFV-Pokal-Qualifikation oder gar zum Gewinn des Kreispokals ist ja auch stets sehr weit.

Falls man gegen die SG je ausscheiden sollte, sei das für die Vorbereitung von daher nicht dramatisch, weil schon klar sei, dass man dann am Wochenende darauf gegen den TSV Häfnerhaslach testen könne, legt Widmann dar. Am heutigen Samstag hätte Widmann gern gegen den Landesligisten TSV Kürnbach gespielt, doch diesem Bestreben steht die Pflicht – also der Start in den Kreispokal – entgegen.

Ob an Widmann noch der Frust nagt, weil sein Team bei Beginn der Corona-Pause die Tabelle der Kreisklasse A1 Pforzheim anführte, nach der Umrechnung infolge des Saisonabbruchs im Juni aber dem FV Knittlingen den Aufstieg überlassen musste? „In keinster Weise“, lautet die Antwort des kantigen Schwaben. Man werde wieder „Vollgas“ geben. Der Kader hat Zuwachs bekommen, zudem vom SV Gölshausen mit Serkan Öztürk einen neuen Trainer fürs in der C 1 spielende zweite Team.

Als Trainer war Vitor Ferreira Sousa zuletzt bei den Nullachtern. In der neuen Saison ist er nach einem Vereinswechsel wieder Spieler. Selbst dem Ball nachzujagen, lasse sich leichter mit der Schichtarbeit vereinbaren. Wer kickt, kann letztlich doch eher mal das Training ausfallen lassen als der Coach. „Das wird eine schwierige Aufgabe“, sagt Sousa mit Blick auf die Partie seines neuen Vereins TSV Maulbronn (B 1) gegen den eine Klasse höher etablierten Nachbarn SG Ölbronn-Dürrn.

Auch in der Klosterstadt soll es am Sonntagnachmittag zur gewohnten Zeit losgehen. Das Derby zweier A-1-Clubs, das den Ötisheim und den FC Viktoria Enzberg zusammenführt, ist dagegen von 15 Uhr auf 11.30 Uhr vorverlegt worden. „Um der sommerlichen Hitze etwas zu entgehen, haben sich beide Teams darauf verständigt“, schrieb TSV-Abteilungsleiter Thomas Barho auf der Internet-Seite der Ötisheimer. Anführen wird das Heim-Team als mit 31 Jahren ältester Akteur Marco Keller. Seine Führungsrolle ist nichts Neues, doch da er weiterhin Spieler, Trainer der TSV-Frauen sowie neuerdings und wohl bis Ende 2020 auch der TSV-Männer-Coach ist, hat der frühere Jugendspieler des VfR Pforzheim, wie er sagt, „eine Sieben-Tage-Woche“. An der Seitenlinie wird bei den Ötisheimern Thorsten Barho agieren.

Anders als im Fußballkreis Pforzheim stehen bei den Nachbarn in Württemberg die ersten Pflichtspiele noch bevor. In der Pokal-Qualifikation ist am Sonntag, 23. August, als einziger Enzkreis-Vertreter Lomersheims zweites Team (B 6) vertreten, die dann um 15 Uhr die Spvgg Bissingen II (B 8) erwartet. Das Lomersheimer Bezirksliga-Team konzentriert sich in der neuen Saison ohnehin auf die Punktejagd (PZ berichtete).

Autor: rks