Mühlacker
Mühlacker -  29.08.2021
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Reise im Dienst der Nächstenliebe: Junge Frau aus Mühlacker geht nach Tansania

Mühlacker. Nicht mehr lange dauert es, bis Amelie Ritter ins Flugzeug steigen und Tausende Kilometer weit reisen wird: nach Tansania, genauer gesagt in den Distrikt Mbozi im Süden des ostafrikanischen Landes. Dort wird sie ein Praktikum an der Mbozi High School absolvieren, am Unterricht mitwirken und ein Waisenhaus unterstützen. Möglich ist das, weil seit 1981 eine Partnerschaft zwischen der Moravian Church of South-West-Tansania und dem evangelischen Kirchenbezirk Mühlacker besteht.

„Ich hatte schon immer den Traum, den Kontinent Afrika zu bereisen und die Menschen dort kennenzulernen“, sagt die 19-Jährige, die vor kurzem ihr Abitur abgelegt hat. Einen Tag lang wird Ritter unterwegs sein, bis sie an ihrem Einsatzort ankommt. Die Mbozi High School ist eine gemischte Schule mit Internat. Die rund 300 Kinder und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 18 Jahren werden in der Regel auf Englisch unterrichtet. Laut Diakon Michael Gutekunst genießt die Schule in Tansania einen sehr guten Ruf und ist im ganzen Land gefragt. Ritter wird dort unter anderem als Muttersprachlerin am Deutsch-Unterricht mitwirken, im Englisch- und Naturwissenschaftsunterricht helfen. Auch eine Sport-Arbeitsgemeinschaft will sie anbieten und den Kindern zeigen, wie viel Gemeinschaft dabei geschaffen werden kann.

In Deutschland hält sie sich durch Kickboxen fit und geht Motorradfahren. Mit den Schülern in Tansania will sie in ein nahegelegenes Waisenhaus gehen, um dort im Rahmen einer Sozial-AG ein Freizeitangebot zu schaffen. Spiel und Spaß soll es geben, aber auch die Möglichkeit, beim Lernen zu unterstützen, falls Bedarf bestehen sollte. Im Waisenhaus leben zwischen acht und zehn Kinder.

Aktiv in der Arbeit mit Kindern

Ritter ist schon länger in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit aktiv, hat eine Jugendleiter-Ausbildung absolviert und im evangelischen Jugendwerk Mühlacker unter anderem bei Veranstaltungen, Jugendgottesdiensten, Gruppen und Kreisen mitgewirkt. „Ich weiß, dass ich die Welt nicht verändern kann“, sagt sie: „Aber vielleicht kann ich sie ein bisschen besser machen.“

Zunächst wird Ritter sechs Monate vor Ort sein. Danach wird man laut Gutekunst sehen, wie es weitergeht. Allein ist Ritter in Tansania nicht, denn im Rahmen ihres dualen Studiums kommen über die Diakonische Jugendhilfe Region Heilbronn zwei junge Frauen für jeweils drei Monate an die Schule. Bei Ritters Einsatz handelt es sich um ein Praktikum, das vom Arbeitskreis Tansania, vom Förderverein, von der Diakonischen Jugendhilfe und von der Herrnhuter Missionshilfe finanziell unterstützt wird.

Mehr Infos unter www.kirchenbezirk-muehlacker.de

Autor: Nico Roller