Schulsozialarbeit ohne Abstriche
Mühlacker. SPD, CDU und LMU stehen hinter neuer Politik in Mühlacker: Gespräch als Auftakt der nächsten Runde.
Durch den Übergang der Trägerschaft von „miteinanderleben“ auf die Stadt Mühlacker werde es keine personellen Abstriche bei der Schulsozialarbeit in Mühlacker geben – im Gegenteil. Das unterstrichen die Gemeinderatsfraktionen von LMU, SPD und CDU in einem gemeinsamen Termin mit den Schulsozialarbeiterinnen, zu dem sie in den großen Ratssaal eingeladen hatten. Alle Beteiligten wollen das Gespräch zeitnah fortsetzen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die aktuell 6,5 Vollzeitstellen an den Mühlacker Schulen sollen auch nach Übernahme der Trägerschaft beibehalten und bei Bedarf ausgebaut werden. Die Qualität und die sehr gute Arbeit der Schulsozialarbeiterinnen stehe dabei im Fokus. „Uns liegt sehr viel daran, die bestehenden Strukturen und Beziehungen an den Schulen nicht zu gefährden, sondern durch das städtische Konzept zu stärken und auszubauen“. Das bringe vor allem kürzere Wege zwischen Sozialarbeiter, Schulen und Stadt. Von Anfang an sei vorgesehen gewesen, die Sozialarbeitenden zu übernehmen.
An dem zweistündigen Treffen von Mühlacker Vertretern der Fraktionen SPD, CDU und LMU mit dem Verein „miteinanderleben“ in Person der stellvertretenden Geschäftsführerin Maren Bieberich sowie allen Schulsozialarbeiterinnen der Mühlacker Schulen nahm ebenfalls Oberbürgermeister Frank Schneider teil. Er erläuterte die beiden Möglichkeiten der Übernahme: Entweder der Übergang des Betriebszweiges Schulsozialarbeit in Mühlacker vom freien Träger auf die Stadt oder die rechtlich notwendige Ausschreibung der Stellen, wobei die jetzigen Stelleninhaber allerbeste Chancen hätten.
„Seit dem im Herbst 2021 gefällten Mehrheitsbeschluss des Gemeinderates, Schulsozialarbeit, offene Kinder- und Jugendarbeit, mobile Kindersozialarbeit und mobile Jugendarbeit unter das kommunale Dach zu bringen sowie die Stelle eines Stadtjugendreferenten in Trägerschaft der Stadt zu schaffen, sei viel passiert. „Wir hätten mit den Sozialarbeiterinnen viel früher das direkte Gespräch suchen müssen, egal, ob es ihren Arbeitgebern recht ist“, zeigten sich Angelika Denzler (LMU), Günter Bächle (CDU) und Paul Renner (SPD) selbstkritisch am Rande des Gesprächs.
Zugleich betonten die Vertreter der Fraktionen: „Wir wollen einen reibungsfreien Übergang der Schulsozialarbeit in die Trägerschaft der Stadt ermöglichen, mit den Schulsozialarbeiterinnen und mit miteinanderleben. Auch zukünftig wollen wir partnerschaftlich zusammenarbeiten.“ Eine Position, die auch der OB vertrat.
„Schulsozialarbeit ist ein wichtiger Bestandteil von Schule geworden. Schulsozialarbeiter helfen dabei, Probleme der Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Eltern zu lösen, und das nicht nur in Bezug auf Schule. Gerade jetzt, nach über zwei Jahren Pandemie benötigen viele Schüler die pädagogische Unterstützung der Schulsozialarbeiter – daher wollen wir diese weiter stärken, gerade in der Zeit nach der Pandemie“, betonte der stellvertretende Fraktionsvorsitzender der SPD, Paul Renner.
In dem Gespräch wurden zahlreiche offene Fragen besprochen und diskutiert. „Ein Gespräch mit unseren Schulsozialarbeiterinnen war längst überfällig. Wir haben uns offen und ehrlich miteinander ausgetauscht und wir sind optimistisch, dass wir einen gemeinsamen Weg einschlagen werden. Wir wollen die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen nachhaltig verbessern – mit den Schulsozialarbeiterinnen an unserer Seite für eine gemeinsame Zukunft in Mühlacker“, bekräftigte Angelika Denzler von der LMU. pm