Situation um Roma in Enzberg entspannt sich – wenn auch langsam
Mühlacker-Enzberg. Die Gruppe der Roma schickt ihre Kinder nun öfter in Schule und Kindergarten. Die Lärmbelästigungen und die Wohnverhältnisse sind aber weiterhin ein Ärgernis.
Es sei ein Thema, das schwer in Zahlen auszudrücken sei und dessen Erfolg sich auch nicht immer mit konkreten Parametern messen lasse – aber dass es vorwärtsgehe mit den Bemühungen der Stadt Mühlacker, im Ortsteil Enzberg die Situation hinsichtlich der Roma zu verbessern, sei spürbar und werde von Sozialarbeitern, Lehrern, Erzieherinnen und auch von Bürgern bestätigt. Somit zeige sich deutlich, sagt Ordnungsamtsleiter Ulrich Saur, dass die seit Jahren laufenden Bemühungen inzwischen Früchte trügen und ein besseres Miteinander im Ortskern kein aussichtsloses Unterfangen sei.
Und dennoch: Die Integration der Roma bleibt ein wichtiges Thema in Enzberg – denn etliche Problemfelder, die in den vergangenen Jahren für Schlagzeilen sorgten, sind alles andere als erledigt. So sei es nach wie vor nicht gelungen, aus der Gruppe der Roma heraus einen Ansprechpartner zu finden, der vermittle, wenn es wieder einmal Ärger wegen lärmender Kinder oder sich bis in die Nachtstunden ziehende Reparaturarbeiten an Autos gebe. „Ein solcher Ansprechpartner direkt vor Ort wäre wichtig, wir hoffen, dass wir das hinbekommen“, sagt Saur.
Beratung soll weitergeführt werden
Positiv sei hingegen, dass der Besuch von Kindergarten und Schule inzwischen sehr gut laufe, bestätigen auch die beiden Enzberger Stadträte Theo Bellon (CDU) und Frank Alber (FW). Dies war nicht immer so – inzwischen aber habe sich hier auch durch Maßnahmen der Sozialarbeit einiges getan. Ebenfalls positiv hervorgehoben wurde das Engagement des Verbands Deutscher Sinti und Roma. Das Projekt der aufsuchenden Beratung (also konkrete Ansprache vor Ort), das die Stadt jährlich mit 10.00 Euro unterstützt, soll nach einem Mehrheitsbeschluss des Gemeinderats weitergeführt werden.
Dass es wichtig sei, die Bemühungen fortzuführen, unterstrichen in der jüngsten Sitzung so gut wie alle Mitglieder des Gemeinderats: „Ganz so rosig, wie in der Sitzungsvorlage dargelegt, ist die Situation nämlich nicht“, sagte Rolf Leo (FW). Niemand wisse, wie viele Roma eigentlich tatsächlich in Enzberg wohnten – und unter welchen Bedingungen.
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