Mühlacker
Enzkreis -  01.04.2022
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Spaltet Corona den Enzkreis? Im „Mühlacker Dialog“ wurde diskutiert

Mühlacker. Spaltet der Streit um Corona-Auflagen, Impfzwang, zeitweise Einschränkung von Freiheitsrechten die Gesellschaft auch in Mühlacker und dem Enzkreis? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Mühlacker Dialog, der am Donnerstagabend live aus der Senderstadt digital auf dem Youtube-Kanal übertragen wurde.

Rund 100 Zuschauer verfolgten die Podiumsdiskussion mit Personen aus Politik, Kirche, Wissenschaft und Stadtgesellschaft. Der Diskussion stellten sich die Parlamentarische Geschäftsführerin und Bundestagsabgeordnete der SPD, Katja Mast, Pfarrerin Gabriele Sauer, Hans-Ulrich Probst, Dennis Müller, Adrian Heidinger und der Arzt Dr. Peter Napiwotzky.

Den schwersten Stand hatte sicherlich Mast, die sich aus mehreren Gründen für eine Impfpflicht ab 18 Jahren aussprach. Man dürfe nicht in die nächste Coronawelle kommen, sondern die Politik müsse vor der nächsten Welle sein, so eines ihrer Argumente. Auch den gegenseitigen Schutz führte die Abgeordnete an. „Ich bin ebenso dafür, weil es keine Geschäfts- oder Restaurantschließungen mehr geben soll“, so Mast, die auf keinen Zwang, sondern auf Bußgeldregelungen verwies. Und im Chat böse Kommentare erntete.

„Jeder sollte selbst entscheiden, was er mit seinem Körper macht“, stand der teilnehmende Arzt, der selbst sehr schwer an Corona erkrankte, einer allgemeinen Impfpflicht kritisch gegenüber. Er selbst hat zwei Impfungen und eine Erkrankung hinter sich und berichtete bewegend, wie er das erste Mal wieder fünf Sekunden von seinem Bett stehen konnte. Das entsprechende Datum hat der Mediziner noch immer im Kopf.

„Man sollte den Anderen stehen lassen können, den Dialog mit Offenheit führen“, mahnte Heidinger, Prokurist der gleichnamigen Firma in Mühlacker, der Impfungen gegen Corona kritisch gegenübersteht und auf einen anerkannten Impfschaden eines Verwandten verwies. Eine Antwort darauf, wie man die Gesellschaft wieder versöhnen könnte, suchte Pfarrerin Sauer. Sie empfahl im Gespräch zu bleiben und gegenseitigen Respekt zu haben.

Autor: Silke Fux