Stadt Mühlacker will Energie sparen
Mühlacker. Beleuchtungen werden auch in der Senderstadt begrenzt und – wo es geht – abgestellt.
Die Stadt Mühlacker setzt ein Sparsignal und will damit auch ihrer lokalen Vorbildfunktion bei der Reduzierung des Energieverbrauchs gerecht werden. Gemeinsam mit den Stadtwerken Mühlacker (SWM) greift sie Maßnahmen der baden-württembergischen Landesregierung auf, die zur Einsparung von Energie die Beleuchtung an den Kulturdenkmälern abstellt oder begrenzt. Das hat die Stadtverwaltung am Dienstag per Pressemitteilung bekanntgegeben.
„Wir haben zwar keine großen Schlösser im Eigentum wie das Land, aber zwei wertvolle Kulturdenkmale, die über unsere Stadt hinaus wirken“, heißt es da. „Die Burgruine Löffelstelz und die Frauenkirche in Lienzingen – diese beiden bleiben vorerst nachts im Dunkeln.“ Die Entscheidung habe am Dienstag Stadtrat Günter Bächle als Erster ehrenamtlicher Stellvertreter des Oberbürgermeisters getroffen, den er in dieser Woche vertritt. Zuerst seien die Vorsitzenden der Gemeinderatsfraktionen auch in Abstimmung mit den Stadtwerken unterrichtet worden.
Bereits aktuell abgestellt ist die Beleuchtung für den Wasserturm, für den die Stadtwerke zuständig sind. „Und so beabsichtigen wir auch, im Herbst und Winter zu verfahren“, kündigte Geschäftsführer Roland Jans laut gemeinsamer Mitteilung mit der Stadtverwaltung an. Die Stadtwerke GmbH wolle jegliche „kosmetische“ Beleuchtung, für welche sie aufkommt, abstellen – beispielsweise die Beleuchtung des Umspannwerkes. Die Straßenbeleuchtung sei auf das technisch Mögliche reduziert. Aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und der Verkehrssicherung sei das Abschalten einzelner Lampen nicht vorgesehen, so Jans.
Orientierung am Land
Für die Stadtverwaltung und die Stadtwerke seien Energieeinsparungen ein Dauerthema, das sich aufgrund der aktuellen Situation noch verschärft habe. Schon in den vergangenen Wochen beschäftigte sich die Verwaltung der Stadt Mühlacker mit möglichen Maßnahmen, heißt es.
Bisher wurden die Burgruine Löffelstelz, der Wasserturm sowie die Frauenkirche angestrahlt. Auch wenn diese bisher teils nur bis in die frühen Morgenstunden beleuchtet wurden, sollen nun Sparmaßnahmen ergriffen werden. Bereits vor zwei Jahren hat die Stadtwerke GmbH die Technik der Beleuchtung der Burgruine so umgestellt, dass diese auf dem neusten Stand ist und Energie bereits eingespart werden konnte. Die Frauenkirche sei aufgrund von Naturschutzgründen nicht ganzjährig in Licht getaucht worden.
Beim Land Baden-Württemberg ist es ähnlich. Das Ministerium für Finanzen ergreife angesichts der drohenden Gasknappheit zusätzlich Energiesparmaßnahmen: Bei den Monumenten der Staatlichen Schlösser und Gärten wird die Beleuchtung der Fassaden abgestellt.
An Gebäuden, bei denen die komplette Abschaltung nicht möglich ist, werden Intensität und Dauer reduziert. Die Energiesparmaßnahmen der Landesregierung veranlassten auch Mühlacker zum Handeln, städtische Beleuchtungen angesichts der drohenden Gasknappheit zu reduzieren. Damit könne konstant der Strom- und Wärmeverbrauch verringert werden. pm