Mühlacker
Mühlacker -  16.08.2020
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Tiny-Häuschen am Mühlacker Sender bilden Option zur Finanzierung des Erhalts der SWR-Anlage

Mühlacker. „Noch ist nichts beschlossen“, sagt Thomas Knapp über die Möglichkeit, auf dem Senderareal Mühlacker Tiny-Häuser anzusiedeln. Zusammen mit Dieter Eberle, Jürgen Fegert, Steffen Ritter sowie Hans-Bernd Weimer gehört Knapp zu den fünf Senderrettern. Denn das Quintett hat das Mühlacker Wahrzeichen und die dazugehörige 70.000 Quadratmeter große Fläche als Gesellschaft „Sender Mühlacker Grundstücks GmbH und Co. KG“ gekauft. „Wir sortieren im Moment die Ideen für die Nutzungsmöglichkeiten auf dem Gelände“, sagt Knapp. Im September sollen mit einem Planungsbüro diese Ideen dann im Gemeinderat vorgestellt werden.

Dann erst kann ein entsprechender Bebauungsplan aufgestellt werden. Eine Idee ist, auf 1,3 Hektar Fläche in Richtung Burg Löffelstelz eine Tinyhouse-Siedlung mit 30 bis 50 kleinen Häusern zu errichten. Der Begriff „Tiny“ stammt aus dem Amerikanischen und symbolisiert ein sehr kleines Holzhaus auf einem Fahrgestell, das transportiert werden kann. Diese Art des minimalisierten Wohnens findet mittlerweile auch in den heimischen Breitengraden immer mehr Anhänger.

Siedlungsfläche wird nur vermietet

Die Siedlungsfläche soll allerdings im Eigentum behalten und nicht veräußert, sondern höchstens vermietet oder verpachtet werden, macht Knapp im Gespräch deutlich. „Wir wollen die Fläche zusammenhalten, um Einfluss auf die Nutzung zu haben“, unterstreicht Knapp. Außerdem soll die Entwicklung des Senderareals in enger Abstimmung mit dem Gemeinderat und der Verwaltung erfolgen, sagt der Investor, der selbst 16 Jahre lang als SPD-Stadtrat und früherer SPD-Landtagsabgeordneter die Geschicke seiner Heimatstadt Mühlacker mitbestimmt hat. „Wir haben sogar schon Nachfragen von potenziellen Mietern für unsere Tiny-Siedlung“, so Knapp.

Eine Parzelle der mobilen Häuschen auf Rädern, die im Schnitt um die 25 Quadratmeter Wohnfläche bieten können, könnte dann unter Umständen sogar 200 Quadratmeter ausmachen. Strom, Wasser und Abwasseranschlüsse gibt es auf dem Gelände schon, die einzelnen Zuleitungen müssten allerdings noch verlegt werden. Ob ein Gemeinschaftsbau mit Waschmaschinen und Gefriertruhen dazu kommt, der auch als Treffpunkt dienen könnte, muss noch geprüft werden. Mit dieser neuen Wohnform könnte die Stadt Mühlacker sogar als Vorreiter gelten, ist er überzeugt. Das oberste Ziel sei der Erhalt des Senders und die Kosten dafür müssten ja auch langfristig geschultert werden.

Autor: Ilona Prokoph