Mühlacker
Mühlacker -  05.11.2025
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Umbau der Alten Feuerwache: In drei Monaten zur Flüchtlingsunterkunft in Mühlacker

Mühlacker. Innerhalb von drei Monaten wurde seit Juli die Alte Feuerwache in Mühlacker zur Flüchtlingsunterkunft für rund 50 Geflüchtete umgebaut. Das berichtete der Architekt Julian Wolf in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik (UTA) am Dienstagabend bei der Besichtigung der Wache vor Ort. Von der Stadtverwaltung dabei waren der Amtsleiter des Grundstücks- und Gebäudemanagements, Thomas Brandl, Hans Jörg Förnzler vom Sachgebiet Hochbau, Joachim Dick, der Leiter der Hochbauabteilung, sowie der Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes, Tobias Lichter.

Ab Montag können rund 50 Geflüchtete in der Alten Mühlacker Feuerwache untergebracht werden. Das schaute sich der Gemeinderat am Dienstagabend an.
Ab Montag können rund 50 Geflüchtete in der Alten Mühlacker Feuerwache untergebracht werden. Das schaute sich der Gemeinderat am Dienstagabend an. Foto: Prokoph

„Ab Montag können rund 50 Geflüchtete einziehen“, sagte Brandl vor Oberbürgermeister Frank Schneider und den Gemeinderäten. Denn beim Umbau wurden in den zwei oberen Etagen der Feuerwache Zimmer mit zwei Stockbetten für jeweils vier Personen abgetrennt sowie Gemeinschaftsküchen eingebaut. Und in der ehemaligen Fahrzeughalle im Erdgeschoss wurden vier Sanitärcontainer mit Dusche und Toiletten als Frauen- und Männerbereich aufgestellt. Die restlichen Möbel kommen noch in dieser Woche.

„Aus dem großen Saal der Alten Feuerwache wurde klein, quadratisch, gut“, sagte Brandl. Es sei nur das nötigste gemacht und die Böden nur nach Bedarf, wo sie kaputt waren, ausgetauscht worden. Insofern konnte der vorgegebene Kostenrahmen von rund 450.000 Euro eingehalten werden, erklärte Brandl auf Nachfrage von Freie-Wähler-Gemeinderat Rolf Leo. Beim Umbau ging es um 640 Quadratmeter Bodenflächen, 1950 Quadratmeter Wände, die neu gestrichen wurden, sowie 400 Quadratmeter Deckenfläche, die ebenfalls neu gestrichen wurden, erklärte Architekt Julian Wolf. „Der Auftrag ist erfüllt“, sagte Wolf und freute sich über die gute Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Handwerkern.

Bunte Farben sollen helfen

Zur Orientierung für die Geflüchteten habe man die Flure und das Treppenhaus nun farblich verschieden gestrichen, um ein Leitsystem zu schaffen. Zudem entstanden insgesamt vier kleine Wohnbereiche mit Sanitärbereich und Küche für Wohngemeinschaften von rund acht Personen. Und zwischen den Zimmern mit jeweils zwei Stockbetten und kleinem Tisch gebe es auch Verbindungstüren, erläuterte Brandl.

„Die Einrichtung erfüllt ihren Zweck, mit wenig Mitteln wurde viel erreicht“, sagte Architekt Wolf. Einmal in der Woche hätte es Treffen mit den Handwerkern gegeben. Im Bereich der Sanitätscontainer musste eine neue Lüftung eingebaut werden. Falls eine Trennwand zischen den Containern für Männer und denen für Frauen gewünscht wäre, könnte jene schnell integriert werden, erklärte Wolf. Die separaten Duschkabinen könnten jeweils mit einer Türe verschlossen werden.

Für den Mühlacker Forst werde nun hinter der früheren Fahrzeughalle noch Platz für einen Traktor geschaffen sowie ein Sozial- und Aufenthaltsraum eingerichtet. Diese Kosten kämen noch hinzu. In der Fahrzeughalle prangt zudem noch an der Wand der Spruch des Mühlacker Wappens: „Ring im Rat, Treue und Tat“. Jenen Spruch habe er schon als Kind lernen müssen, berichtete OB Frank Schneider im Gespräch. Die freien Plätze, so Schneider, würden nun an das Landratsamt Enzkreis gemeldet.