Mühlacker
Mühlacker -  04.09.2020
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Weichenstellung für Fußball-Winter wird in Mühlacker schwierig: Droht nach Ausfall des Sommer-Stadtturniers auch der Hallen-Variante die Absage?

Mühlacker. Beim jährlichen Treffen der Senderstädter Fußball-Clubs dürften verschiedene Terminfragen in den Mittelpunkt rücken. Durchaus möglich ist, dass sich bei der Sitzung, zu der der TSV Mühlhausen/Enz für Mittwoch, 7. Oktober, um 19 Uhr eingeladen hat, spannende Diskussionen entwickeln.

Beim jährlichen Treffen der Senderstädter Fußball-Clubs dürften verschiedene Terminfragen in den Mittelpunkt rücken.
Beim jährlichen Treffen der Senderstädter Fußball-Clubs dürften verschiedene Terminfragen in den Mittelpunkt rücken. Foto: Symbolbild

Noch sind es vier Monate bis zum Termin des Hallen-Stadtturniers, doch angesichts der Corona-Lage und der Strategie des Badischen Fußball-Verbands sowie des Württembergischen Fußball-Verbands kann man bereits die Frage aufwerfen, unter welchen Bedingungen die Veranstaltung überhaupt stattfinden könnte. BFV und WFV haben ihre Hallen-Wettbewerbe abgeblasen. Darüber hinaus plädieren die Verbände dafür, dass die Vereine auf eigene Veranstaltungen in der Halle verzichten. Klar ist auch, dass die Durchführung des Turniers in der Enztalsporthalle das Einverständnis der Stadt Mühlacker erfordert.

Wie viele finden Einlass?

Trotz deutlich geringerer Kaderstärke als bei Begegnungen auf dem Fußballfeld würde angesichts von neun teilnehmenden Mannschaften mindestens eine hohe zweistellige Zahl an Akteuren zusammenkommen. Da selbst für die Fußball-Bundesliga Geisterspiele weiterhin Thema sind, scheint auch fürs Stadtturnier denkbar, dass Publikum von Behördenseite gar nicht erlaubt wird.

Noch lässt sich in dieser Hinsicht nichts sagen – seitens der Stadtverwaltung war zum Thema Hallensport kurzfristig gar keine Auskunft zu erhalten –, doch allein die grundsätzliche Frage, wer auch an einem Stadtturnier hinter verschlossenen Türen Interesse haben könnte, ist spannend. Dem jeweiligen Ausrichter bietet das Stadtturnier normalerweise die Chance, Einnahmen zu generieren. Dies wäre nach dem Corona-Jahr 2020, in dem das Straßenfest und vieles andere abgeblasen wurde, ein besonders wichtiger Aspekt. Ende Juli war ja auch das Stadtturnier im Feld, für das der FV Lienzingen vorgesehen war, ausgefallen.

Im Gespräch mit der „Pforzheimer Zeitung“ sagte Sergio de Sousa, Chef der neuen SG 08/Hellas Mühlacker, zu klären sei, ob die anderen Vereine den Lienzingern nun sagen wollen: „Pech gehabt.“ De Sousa plädiert nicht dafür, sondern fände es besser, wenn der FVL die Gastgeberrolle für Sommer 2021 übertragen und die Planung für die folgenden Jahre entsprechend angepasst würde.

Uli Stengel, Trainer der SGM Roßwag/Mühlhausen geht davon aus, dass in rund einem Jahr in Lienzingen gespielt werden wird. Plausibel wäre das aus Stengels Sicht. In jedem Fall habe er intern bereits so etwas gehört.

Zur Hallen-Frage sagte Stengel spontan: „Da kann man noch zwei Monate ins Land gehen lassen.“ Falls das die Mehrheit der Vereine auch so sieht, würde es nach dem Oktober-Termin wohl noch keinerlei Klarheit geben.

Eine Art Fahrplan für den Winter erhofft sich freilich de Sousa vom „Klassentreffen“, denn für ihn und seine Mitstreiter ist eine Frage, ob nach zweijähriger Pause das Richard-Walz-Gedächtnisturnier auflebt. Noch vor der Corona-Pandemie und der Allianz mit Hellas hatte der Vorsitzende der Nullachter für Ende Januar 2021 einen Termin in der Enztalsporthalle reserviert.

Bei einer SG-Sitzung am Donnerstag blieb jedoch offen, ob die SG zu der Veranstaltung einladen wird. De Sousas Überlegung ist die, dass, falls das Hallen-Stadtturnier abgeblasen würde, die Planung einer eigenen Veranstaltung kurz darauf nicht sinnvoll wäre.

Klar ist, dass der SG durch die Absage der Hallen-Kreismeisterschaften, die der BFV ursprünglich Ende des Jahres in Mühlacker ausrichten wollte, Einnahmen entgehen: „Wir hätten die Bewirtung gemacht.“ Wohl auch vor diesem Hintergrund gibt es die Überlegung, im Herbst intern eine kleine Veranstaltung durchzuführen, bei der zum Beispiel die C-Liga-Meisterschaft des FV Hellas gefeiert werden könnte. Um nach der Flaute in Frühjahr und Sommer etwas Geld in die Kasse zu bekommen, könnte de Sousa ansonsten übrigens auch „einen Spendenbrief“ aufsetzen.

Autor: rks