Mühlacker
Mühlacker -  30.05.2022
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Ziegelei: Vorbehalte beim BUND

Mühlacker. Naturschützer machen ökologische Bedenken geltend bei dem geplanten Großprojekt in Mühlacker.

Im Namen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland hatten sich der BUND-Nordschwarzwald und die BUND-Ortsgruppe Mühlacker an die einzelnen Fraktionen des Gemeinderats Mühlacker mit einer Stellungnahme gewandt. Darin machen die Naturschützer erhebliche Bedenken gegen die jetzige Planung des Bauvorhabens Alte Ziegelei geltend. Nachfolgend einige Argumente des BUND.

13 Prozent der FFH-Mähwiesen (400 Quadratmeter laut Vorbereitendem Umweltbericht) sollen im Westen des Baugebietes als Bauland umgenutzt werden. Hierfür sei eine Sondergenehmigung erforderlich. FFH-Mähwiesen seien als Lebensraumtyp geschützt, auch wenn sich sonst keine weiteren Arten darauf finden ließen. Die Umwidmung sollte auch deshalb unterlassen werden, weil die EU gegen Deutschland bereits ein Vertragsverletzungsverfahren wegen der Verluste von FFH-Mähwiesen eingeleitet habe.

Durch die Umwidmung werde die Zerstörung eines vorhandenen Schutzbereichs billigend in Kauf genommen. Weiterhin werde angenommen, dass die geplanten privaten Grünflächen der mehrgeschossigen Gebäude die Biotope ausreichend schützen würden. Bei fehlendem Schutz durch Barrieren nehme der Druck auf das Zusammenspiel von Flora und Fauna und damit die Gefährdung des benachbarten Schutzgebietes erheblich zu. Deshalb müssten auf jeden Fall schützende Barrieren, wie Heckensäume, eingeplant werden. Ein entsprechendes Schutzkonzept sei zu entwickeln und vorzulegen, eine ungeplante freie Öffnung zur Bebauung müsse verhindert werden. Der Druck auf die bestehenden Schutzräume werde durch die dichte Besiedelung zunehmen. Die geplanten, großflächigen Geschosswohnungsbauten am Westrand zum Hohlweg hin ließen den Natur- und Artenschutz unberücksichtigt, so einige Kritikpunkte aus der umfangreichen BUND-Stellungnahme. pm