Neuenbürg
Neuenbürg -  30.11.2018
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Ein gutes Dutzend: Horst Martin ist zwölf Jahre Bürgermeister in Neuenbürg

Vier Jahre in der aktuellen Amtszeit, zwölf Jahre insgesamt: Gründe genug, um einen Blick auf Horst Martins Arbeit als Bürgermeister von Neuenbürg zu werfen. Ob Bauprojekte oder Bürgernähe – von den Fraktionen im Gemeinderat gibt es viel Lob, aber auch Wünsche zur Verbesserung.

Mit über 72 Prozent der Stimmen war die Wiederwahl von Horst Martin ins Bürgermeisteramt der Stadt Neuenbürg 2014 ein klares Votum für ihn und seine Arbeit die acht Jahre davor. Zufrieden mit seiner Art, die Geschicke der Stadt zu leiten, zeigt sich auch nun zur Mitte der aktuellen Amtszeit die Mehrheit im Gemeinderat. Auf Nachfrage der PZ gibt es viel Lob, aber auch manchen Kritikpunkt. Geht es nach den Fraktionen, steht für den 50-jährigen Rathauschef noch einiges auf dem Programm für die kommenden vier Jahre.

So ist sich Matthias Schaubel (UWV) sicher, dass insbesondere das Thema Kinderbetreuung auf der Tagesordnung bleiben wird. „Durch den Zuzug von Flüchtlingen und jungen Familien in die Stadt steigt der Bedarf. Da müssen wir zusammen mit dem Bürgermeister und seiner Verwaltung schnelle Lösungen finden.“ Schaubel und seine Fraktion erwarten auch neue Ideen, Konzepte und Investitionspläne für Einrichtungen wie Freibad oder Schloss. Auch dafür brauche es ein Zusammenspiel aller. „Die Kommunikation zwischen uns und dem Rathaus klappt in solchen Fällen gut. Wenn wir Informationen benötigen, bekommen wir diese auch“, äußert sich Schaubel zufrieden mit der Arbeit Martins und seiner Mitarbeiter.

Dass im Gemeinderat wieder ein Miteinander möglich ist, schreibt Werner Hess (SPD) auch Horst Martin zu: „Er hat sich in anderthalb Amtszeiten gut eingearbeitet, alles gut im Griff und ein gutes Team im Rathaus an seiner Seite. Da funktioniert dann auch ein gutes Zusammenarbeiten mit dem Gemeinderat.“ So komme man bei den Planungen zum Baugebiet Buchberg IV und dem Gewerbegebiet Wilhelmshöhe IV voran.

Das Beste für die Stadt erreichen zu wollen und sie voranzubringen, das spricht Christine Danigel (Grüne) dem Bürgermeister nicht ab: „Allerdings unterscheidet sich sein Weg von dem unserer Fraktion.“ Sie sieht bei Horst Martin einen klaren Schwerpunkt auf dem baulichen Bereich, ihrer Meinung nach ein „einseitiges Geschäft“. Eine Gemeinde mache mehr aus als Baugebiete oder sanierte Wasserleitungen. „Die Bürger wollen sich in all ihren Belangen ernst genommen fühlen, dazu gehören Konzepte zur Kinderbetreuung, zum Vereinsgeschehen oder zum Umgang mit unserer Natur.“ Immer wieder mahnt Danigel daher an, dass es dafür die Begleitung des Verwaltungsausschusses bräuchte, der seit gut drei Jahren nicht mehr getagt hat. „Solche Prozesse müssen transparent unter Beteiligung der Bürger kommuniziert werden. Wir brauchen verstärkt eine Politik des Hinhörens, dafür reicht die Frageviertelstunde in den Gemeinderatssitzungen nicht aus.“ Positiv sei dies während der Flüchtlingskrise verlaufen, worin sie Martins Rolle sehr hervorhebt: „Dabei hat er auf menschlicher Ebene, praxisorientiert gehandelt, damit viele Hilfesuchende bei uns eine Heimat finden können.“

Die CDU-Fraktion schätze an Horst Martin und seiner Amtsführung, dass er die gesetzlichen Rahmenbedingungen kenne und so rational und sachlich durch die Gemeinderatssitzungen führe, sagt Sprecherin Katharina Winter: „Der Bürgermeister musste sich in seinen ersten acht Amtsjahren seinen Platz in Neuenbürg erst erarbeiten. Was ihm dabei sehr geholfen hat, ist seine Fachausbildung in der öffentlichen Verwaltung.“ Winter lässt durchblicken, dass Martins Start als Nachfolger von Theo Schaubel – „einer Institution in Neuenbürg, die man schätzte und mochte“ – vor zwölf Jahren kein leichter war. Ein Punkt sei auch die unterschiedlichen Arbeitsweisen von Vorgänger und Nachfolger gewesen, wie Winter beobachtet hat. Sie ist selbst seit 15 Jahren Gemeinderätin – und weiß daher auch: „Der Stadt Neuenbürg geht es inzwischen finanziell gut, besser denn je. Auch ein Zeichen dafür, dass unser Bürgermeister und die Verwaltungsmitarbeiter ihr Handwerk verstehen.“

Autor: Carolin Kraus