Neuenbürg
Neuenbürg -  02.01.2018
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HC Neuenbürg als Neuling an der Spitze der Handball-Badenliga

Neuenbürg. Auch bei den Handballern des HC Neuenbürg hatte man über den Jahreswechsel etwas Muße, die zurückliegenden turbulenten Wochen und Monate nach der Rückkehr in die Badenliga zu verarbeiten. Der Aufsteiger steht überraschend an der Tabellenspitze.

Dass das derzeitige Tabellenbild auch nach dem letzten Spieltag am 28. April noch Bestand haben möge, dürfte der große Wunsch von Spielern, Fans und Verantwortlichen des HCN zum Jahreswechsel sein. Am Dienstag hat die Mannschaft unter der Regie von Roni Mesic das Training wieder aufgenommen. Erstes Etappenziel ist das Birkenfelder „Dreikönigsturnier“ am kommenden Sonntag. Noch ist eine Begegnung in der Vorrunde (am 13. Januar in Knielingen) zu absolvieren. Angesichts von 22:2 Zählern und fünf Minuspunkten Vorsprung auf die Verfolger Heddesheim, Wiesloch (beide 19:7) sowie Heidelsheim/Helms-heim und Pforzheim/Eutingen II (beide 17:7) ist den Enztälern die Halbzeitmeisterschaft in der Badenliga nicht mehr zu nehmen.

Was sind die Gründe für den überraschenden Erfolg des Aufsteigers?

Während der HCN, der sich zuvor nochmals gezielt verstärken und von Beginn an ohne Druck aufspielen konnte, mit stetig steigendem Selbstvertrauen agierte, kamen die als Titel-Favoriten gehandelten Teams nur schwer in die Gänge und mussten mehrfach Federn lassen. Einen weiteren Vorteil bringt der Vorsitzende Rainer Sorg auf den Punkt: „Unsere gute Auswechselbank ist eine unserer wesentlichen Stärken“. Dies machte sich in mancher Partie bemerkbar, die man nach der Pause noch umbiegen konnte.

Wo liegen die Stärken des Teams?

Die Buchberger haben ein ausgeglichen besetztes Mannschaftsgefüge. Weil sich immer wieder andere Spieler als Haupttorschützen hervortaten, war man für die Gegner schwer auszurechnen. Auch stand die Abwehr mit dem starken Torhüter Florian „Flo“ Eitel oft sehr sicher, was ein Blick auf das gute Torverhältnis nachhaltig unterstreicht.

Kann dem HCN am Ende die Sensation gelingen?

„Wir wollen so lange wie möglich oben bleiben, alle haben Bock, jedes Spiel zu gewinnen“, bringt Leistungsträger Marco Langjahr die Entschlossenheit der Buchberger auf den Punkt. Der erfahrenste Akteur im Team weist jedoch auch auf eine schwere Rückrunde hin, in der man gegen drei von vier Verfolgern auswärts anzutreten hat. Allerdings befürchtet der ältere der beiden Langjahr-Brüder keinen generellen Einbruch der Gelb-Blauen in den kommenden Monaten – schließlich sein man ein eingeschworenes Team. Im Lager der Enztäler hofft man zudem, dass in der Rückserie auch Marco Langjahrs Bruder Kevin eine langwierige Schulterverletzung auskuriert hat und der Mannschaft mit seinen gefürchteten Würfen aus dem Rückraum helfen kann. Erwartet wird auch die Rückkehr des zweiten Torhüters Findan Krettek, der mit einer Oberschenkelverletzung fast die komplette Vorrunde ausfiel.

Wer sind die härtesten Konkurrenten in der Rückrunde?

Die Absteiger Heddesheim und Heidelsheim, auf die der Tabellenführer bereits im Januar und Februar trifft, betrachtet Marco Langjahr nach wie vor als die beiden Hauptkonkurrenten, wenn es um die Spitzenplätze geht.

Könnte man im Enztal die Herausforderung Oberliga im Falle eines Aufstiegs überhaupt bewältigen?

Vor der Saison hatte der Verein einen einstelligen Tabellenplatz als Ziel ausgegeben. Deshalb sagt der Vorsitzende Rainer Sorg: „Wir müssen nicht aufsteigen, hätten jedoch auch keine Angst davor, diese auch abseits des Spielfeldes immense Aufgaben zu bewältigen.“ Vieles spricht aber bereits jetzt dafür, dass die Mannschaft um Kapitän Marius Angrick im Großen und Ganzen zusammen bleiben wird, unabhängig von der Ligazugehörigkeit.

Autor: Gerd Biesinger