Neuenbürg
Neuenbürg -  12.05.2022
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Sängerbund Arnbach vor Auflösung

Neuenbürg-Arnbach. Ein Ende ist absehbar: Die 24 stimmberechtigten Versammlungsmitglieder des Sängerbund Arnbach haben bei der Hauptversammlung im Gemeindehaus der Arnbacher Lutherkirche, dem Vorschlag der Vorstandschaft, zur Auflösung des Gesangvereins nach 139 Jahren mit 21 Ja- und drei Nein-Stimmen zugestimmt. Auf einer außerordentlichen Sitzung müssen dann mindestens 75 Prozent der aktiven Sänger anwesend sein, um final über die Auflösung des Vereins abzustimmen.

Für Jürgen König als Vorsitzender des Sängerbunds war es die schwerste Hauptversammlung seiner Amtszeit. 2019, noch vor dem Ausbruch der Pandemie, konnte der Sängerbund auf ein recht aktives Sängerjahr mit zahlreichen Auftritten zurückblicken. Die letzten Gesangsauftritte absolvierte der Sängerbund am 8. März 2020. Die Notenbücher schlossen die Sänger zum letzten Mal nach der Singstunde am 11. März 2020. Seit diesem Datum hatte sich alles schlagartig geändert, brachte König in seinem Bericht und Rückblick für die Jahre 2020 und 2021 zum Ausdruck. Von diesem Zeitpunkt an ging es förmlich bergab. „Chorisches Singen wurde zum „gefährlichsten Hobby der Welt“, bemerkte der Vorsitzende scharfzüngig.

Im Juni 2021 – 15 Monate nach der letzten Singstunde – folgte die große Ernüchterung. Der Männerchor war aufgrund von Sterbe- und Krankheitsfällen sowie Vereinsaustritten mit sechs bis sieben Männern nicht mehr singfähig. Auch der gemischte Chor „Voice Factory“ bestand nur noch aus sechs Frauen. In einem Schreiben teilte die Verwaltung den Mitgliedern mit, dass ohne tiefgreifende Veränderungen ein Fortbestand des Vereins nicht mehr möglich sei. Von den 130 verschickten Schreiben kam aber nur ein halbes Dutzend zurück. „Die Zahl der Mitglieder, die einen Fortbestand des Vereins wirklich wollen und bereit sind, diesen auch konsequent und aktiv zu unterstützen, ist so gering wie noch nie“, resümierte der Vorsitzende.

Autor: Jürgen Keller