Neuenbürg
Neuenbürg -  07.12.2018
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Schlösser machen sich fit für den Winter

Neuenbürg. Klimawandel und fehlender Schnee führen bei den Tagestouristen und Urlaubern zu einem neuen Freizeitverhalten: Schlösser, Burgen und Klöster werden auch im Winter zu interessanten Zielen.

Der Verein Schlösser, Burgen, Gärten Baden-Württemberg widmete sich in Kooperation mit dem Verein Schlösser und Gärten in Deutschland bei seiner Jahrestagung in Schloss Neuenbürg den Herausforderungen, die dadurch entstehen. Die Stimmung hätte nicht besser sein können, als sich rund 40 Vertreter von baden-württembergischen Schlössern, Burgen und Klöstern zusammen mit Gästen aus Bayern, Hessen, Sachsen und der Schweiz im nördlichen Schwarzwald zusammenfanden, um sich über das „Schloss im Winter“ auszutauschen. Lag es daran, dass die Besuchermonumente im Winter immer mehr Zulauf erhalten? Doch was können die Schlossherren den Besuchern in der kalten Jahreszeit bieten? Wie wichtig die Beschäftigung mit diesem Thema ist, wurde schon in den ersten Redebeiträgen deutlich.

Der Vorsitzende des baden-württembergischen Schlösservereins, Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg, zeigte bei seiner Begrüßung unter anderem auf, mit welchen Schwierigkeiten die Betreiber im Winter zu kämpfen haben. Um die alten Gemäuer zu erhalten, müssten auch in dieser Zeit Einnahmen aus Besucherangeboten erzielt werden, oft sei es aber nicht möglich, die großen Räume zu beheizen. Sollten also die Tore geschlossen oder mit wenigen Besuchern bei Tee und Kaminfeuer in einem behaglichen Salon zusammengerückt und Geschichten erzählt werden? Sicher eine reizvolle Idee, doch dieser exklusive Kreis an Besuchern müsse sich betriebswirtschaftlich auch rechnen.

Michael Hörrmann, Vorsitzender des deutschen Schlösservereins und Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, ist überzeugt, dass sich entsprechende Angebote entwickeln lassen. Auch Eleonora Steenken, Themenmanagerin Genuss und Kultur bei der Tourismusmarketing GmbH Baden-Württemberg, ist optimistisch: „Die Menschen, die den Südwesten besuchen, sind überdurchschnittlich an Kultur und Bildung interessiert. Es gibt noch viele, die für ein Winter-Angebot der Schlösser und Burgen zu erreichen sind.“ Um sie zu gewinnen, sei es aber wichtig, unverwechselbare und authentische Geschichten zu erzählen.

Höchst vergnüglich erzählte im Anschluss Anja Hoppe, Geschäftsführerin auf Burg Hohenzollern, von dem unglaublichen Erfolg, aber auch von den organisatorischen Schwierigkeiten, die ihr Team mit dem Königlichen Weihnachtsmarkt erlebt habe. pm