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Neuenbürg -  24.04.2018
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TSV Dennach ist zum dritten Mal beim Weltcup-Finale dabei

Neuenbürg-Dennach. Zum dritten Mal in Folge haben sich die Faustballerinnen des TSV Dennach als Europapokalsieger für das Finale um den Weltcup qualifiziert, das im nahegelegenen Vaihingen/Enz stattfindet. Doch in diesem Jahr ist alles anders.

Nach den Weltcup-Finals 2016 in Dennach sowie im vergangenen Sommer im brasilianischen Curitiba, wo die Spielerinnen um Spielführerin Sonja Pfrommer, jeweils knapp das Nachsehen gegen den südamerikanischen Meister Clube Duque de Caxias aus Brasilien hatten, wurde jetzt von der Internationalen Fistball Association (IFA) der Modus grundlegend geändert. Im Rahmen der Faustball-World-Tour konnten sich Teams aus aller Herren Länder durch ein Punktesystem bei 21 Turnieren fürs Finale qualifizieren.

Acht Teams qualifiziert

Neben dem Europameister Dennach haben sich aus Deutschland der TSV Calw und der VfL Kellinghusen qualifiziert. Aus Brasilien sind neben Clube Duque de Caxias noch Novo Hamburgo und Sogipa Porto Alegro dabei, aus Österreich Union Nußbach und aus der Schweiz der TSV Jona.

In einer Qualifikationsrunde und den anschließenden Viertel- und Halbfinalespielen ermitteln nun die acht Teams am kommenden Freitag und Samstag (27/28. April) in Vaihingen/Enz den World Tour Champion. Die Verlegung des Weltcup-Finales von August auf April hat dem IFA-Präsidenten Karl Weiß aus Linz aber viel Unmut gerade der europäischen Teams eingebracht.

Während man bei der IFA das Weltcup-Turnier als Saisonhöhepunkt bezeichnet – und das vor dem Beginn der Feldsaison – spricht man nicht nur im Neuenbürger Höhenstadtteil von einer Wettbewerbsverzerrung. Die frühe Terminansetzung im April, ist für Alfred Gerwig, den Dennacher TSV-Vorsitzenden, nicht nachvollziehbar, „denn noch kein europäisches Team ist im Liga-Spielbetrieb“.

In Dennach ist man zwar seit vier Wochen im Trainingsbetrieb, doch bedingt durch die Höhenlage und die Witterung konnte das Team um die Nationalspielerinnen Anna Lisa Aldinger und Sonja Pfrommer nicht optimal trainieren. „Da musste auch mal das Training beim VfB Bretten absolviert werden“, ergänzte Trainer Kuno Kühner.

Ganz im Gegensatz zu den Brasilianern, wo erst vor kurzem die Saison zu Ende gegangen ist und die Teams sich durch die Teilnahme an Turnieren in Europa fit halten. Deshalb schätzt Welt-und Europameisterin Sonja Pfrommer die Chancen auf eine erneute Finalteilnahme eher etwas vorsichtig ein. „Wo wir stehen, lässt sich im Moment noch nicht so richtig einschätzen, auch wenn wir bei einem Turnier in der Schweiz schon gegen Sogipa und Novo Hamburgo erfolgreich waren“, so Pfrommer. Sie sagt aber auch: „Wir wollen angreifen.“

Meistercoach Kühner, der sich nach der Hallenmeisterschaft einer zweiten Hüftoperation unterzogen hat und im Moment das Training an Krücken leitet, ist froh, über ein eingespieltes Team zu verfügen. Um im Weltcup-Finale bestehen zu können, müsse man topfit sein. Die Teams aus Südamerika hätten zwar einen Vorteil, aber Kühner ist sich sicher, bei der Titelvergabe ein Wort mitreden zu können. Pflichtvorgabe sei das Erreichen des Viertelfinales, „denn ab da ist dann alles möglich“.

Der letzte fehlende Titel

Motivieren muss man Dennachs Faustballerinnen nicht. Für den amtierenden Europameister ist der Weltcup der einzige Titel, der in der beeindruckenden Sammlung noch fehlt. Um dieses Ziel zu verwirklichen, haben sich die Pink Ladies im Angriff mit Fenja Stallecker vom Zweitliga-Meister TV Öschelbronn verstärkt. Dennachs Titelsammlung ist inzwischen auf einer großen Tafel verewigt, die von Lisa und Gustav Aldinger, den Großeltern der Nationalspielerinnen Anna Lisa Aldinger und Annkatrin Aldinger, gesponsert wurde.

Das Weltpokal-Auftaktspiel in Vaihingen bestreitet der TSV Dennach am Freitag bereits um 9 Uhr gegen das brasilianische Team von Novo Hamburgo.

Autor: Jürgen Keller