Neuhausen
Neuhausen -  03.11.2020
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Abschiedsbrief: Ermittler gehen davon aus, dass Familienvater in Steinegg erst Tochter und dann sich selbst tötete

Neuhausen-Steinegg. Nach dem Fund zweier Leichen am Samstagabend in einem Haus im Neuhausener Teilort Steinegg gehen die Ermittler davon aus, dass der 62-jährige Vater zunächst seine noch minderjährige Tochter und dann sich selbst getötet hat.

Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstagmittag bekannt gegeben. Dem Ermittlungsergebnis zufolge sei davon auszugehen, dass der Mann die Tat aufgrund einer starken persönlichen Belastung begangen hat. Hinweise auf weitere Fremdeinwirkung lägen nicht vor. Auf Nachfrage der PZ erklärte ein Polizei-Pressesprecher, dass ein Abschiedsbrief vorliege.

Die Tat hatte im beschaulichen Steinegg für Entsetzen gesorgt. Der Bruder des toten Familienvaters sagte gegenüber der PZ am Sonntagmorgen: "Er hat seine schwerstbehinderte Tochter über alles geliebt." Er könne sich nicht vorstellen, was im Kopf seines Bruders vorgegangen sei. Auch anderen Dorfbewohnern fehlten die Worte, einordnen konnte die Tat niemand.

Menschen mit starken persönlichen Belastungen können zu Depression und zu Suizidalität neigen. Wer selbst an Suizid denkt oder gefährdete Menschen kennt, sollte umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen. Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr und kostenfrei unter Telefon (0800) 1110111 erreichbar.

Autor: pol/PZ/nad