Neuhausen
Neuhausen -  02.12.2018
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Beeindruckendes Abschiedskonzert von Eva Fodor in Neuhausen

Neuhausen. Für ihr Abschiedskonzert, ein Kirchenkonzert in der Pfarrkirche auf sehr hohem Niveau, hatte sich Dirigentin Eva Fodor für das Blasorchester des Musikvereins Neuhausen viel einfallen lassen, was das Publikum mit reichlich Applaus und stehenden Ovationen belohnte.

Mit festlichen, sanften und kraftvollen Klängen stimmte das Orchester die Besucher in der vollen Kirche auf die Vorweihnachtszeit ein. Neben Sonate und Requiem wählte die studierte Musikerin und Dirigentin auch moderne Kompositionen und Klassiker aus. Zum Höhepunkt wurde „Israeli Folk Songs“, eine Komposition, die aus der Feder der Dirigentin stammt. Die Komposition ist von zwei alten israelischen Volksliedern geprägt, in die Fodor teilweise Motive mischte, aus Gegenden in aller Welt, in denen Israelis gelebt haben, darunter arabische und auch europäische Einflüsse, die die Instrumente musikalisch nachzeichnen.

Fodor ist bekannt dafür, dass sie die Musiker gerne summen, singen, klatschen, schnippen lässt und unkonventionelle Wege geht. Im „Summteil“ ihrer Eigenkomposition sang Fodor nun spontan und einfühlsam Hebräisch.

Zum Klangerlebnis wurde auch „Fractures in Time“ von Michael Sweeney, der sich mit verschiedenen Facetten der Zeit auseinandersetzt. „Die Komposition ist eindrucksvoll und dynamisch: tickende Uhren und eine breite Palette an Stimmungen und Taktarten erfüllen die Kirche“, kündigte Ronja Neunecker, die durchs Programm führte, an und sie sollte recht behalten.

Festlich und zugleich lebhaft präsentierten die Musiker das Stück „Jubilateo“ des preisgekrönten Komponisten Samuel Hazo. Sofort übertrug sich das das Gefühl von Zeremonie und Jubel auf die Zuhörer. Die Fanfare leitete kraftvoll ein, verschiedene Metren und ansteigende Melodien brachten Schwung und dynamische Percussion-Passagen vollendeten die anspruchsvolle Komposition.

Fodor hatte nicht nur ein Händchen für die Auswahl der Stücke, die von Mozart bis Cohen weiter in die Moderne reichten, ihr gelangen auch Überraschungen in der Umsetzung, egal ob mit dem Blech- und Holzbläserensemble oder dem gesamten Orchester. Die Dirigentin hinterlässt musikalisch auf höchstem Niveau sehr große Fußspuren.

Autor: Silke Fux