Neuhausen
Neuhausen -  16.01.2019
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Fastnachter feiern ausgelassen in Schellbronn bei tollem Nachtumzug

Neuhausen-Schellbronn. Der Wettergott meinte es in diesem Jahr beim 20. Nachtumzug des Schellbronner Narrenbundes Schellau nicht wirklich gut mit den Teilnehmern. Es regnete in Strömen, zeitweise schneite es leicht und auch die eine oder andere Windböe sauste Samstagnacht über das Biet hinweg.

Doch vom Wetter ließen sich weder Narren noch ein Großteil des Publikums die Stimmung vermiesen. Ganz im Gegenteil: Am Samstag herrschte im Neuhausener Ortsteil Schellbronn der Ausnahmezustand. 2000 Hästräger, verteilt auf etwa 90 Gruppen, feierten ausgelassen die fünfte Jahreszeit. Und dies nicht nur während des farbenfrohen Nachtumzugs, sondern auch anschließend im Narrendorf in Zelten und Buden rund um die Schwarzwaldhalle. Manch einer flüchtete vor dem Regen bereits während des Umzugs unter ein Zeltdach.

Doch für echte Fastnachtsbegeisterte gibt es kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung. Denn der Schellbronner Nachtumzug, in dem jede Menge Arbeit steckt, ist für die Narren aus der Region, aber auch weit darüber hinaus, ein Muss. Spätestens, wenn Hexen, Teufel, verruchte und schaurige Gesellen, fröhlich dreinblickende Maskengruppen und Guggemusik Schellbronns Straßen unsicher machen, dann ist die Fastnacht voll im Gang.

„In Anbetracht des Sauwetters sind viele Zuschauer gekommen“, freute sich Moderator Fabian Ochs, der den bunten Zug vom Tribünenwagen aus in der Ortsmitte gemeinsam mit Ronja Becker und Schellau-Präsidentin Patricia Hoenke moderierte und die Zünfte mit ihren speziellen Narrenrufen begrüßte.

Die Blicke auf sich zogen beispielsweise die Goldstadtrassler der Karnevalsgesellschaft Hochburg Pforzheim, die sich erst im Juli 2017 gründeten und bei Maske und Häs mit viel Gold an die Goldstadt erinnern. Sie waren erstmals beim Nachtumzug mit von der Partie. Hästräger, Teufel und Hexen treiben nicht nur Schabernack, besonders mit dem weiblichen Geschlecht, sondern verkörpern auch jede Menge Tradition, Geschichte und Brauchtum. So sollen die Brunnennixen die untreuen Männer in den Brunnen gezogen haben, während die Bachdämonen für das Hochwasser in Waldenbuch verantwortlich seien. Ein rund zweistündiger Zug, den Leuchtraketen ankündigten, sorgte trotz Dauerregen für ein farbenfrohes Spektakel, begleitet von Pyrotechnik und witzigen Gefährten. „Der Nachtumzug ist relativ ruhig verlaufen. Es gab keine Schäden oder Auseinandersetzungen“, freut sich Sven Becker, der gemeinsam mit Kyra Hönig den Schellbronner Nachtumzug organisierte. „Nur das Publikum ist teilweise bei schlechtem Wetter aggressiver“, stellte Becker fest.

Der Sanitätsdienst verweist auf insgesamt 18 Versorgungsleistungen, davon wurden vier Fälle im Krankenhaus weiter behandelt, so Jens Kühn, Leiter des Einsatzes vom DLRG Bezirk Enz. Die DLRG war mit 32 Kräften im Einsatz. Beim Umzug gab es zwei Sanitätsstationen.

Autor: Silke Fux