Neuhausen
Neuhausen -  27.08.2023
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Naturhof in Neuhausen stellt Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung von Feldvögeln vor

Neuhausen. Über 30 Teilnehmer haben sich beim Regierungspräsidium Karlsruhe im Rahmen des Netzwerks von Demobetrieben zur Förderung der biologischen Vielfalt zur Exkursion und Hofbegehung angemeldet. Ziel: Der Naturhof Philipp in Neuhausen. Birgit Kuisl, Leitende Landwirtschaftsdirektorin, informiert, dass das Netzwerk 2021 gestartet sei mit dem Ziel des Schutzes der Biodiversität. So sollen beispielsweise für Feldvögel bessere Lebensgrundlagen geschaffen werden.

Landwirt Gerd Philipp vom Ackerbaubetrieb Naturhof in Neuhausen, erzählt mit sichtlicher Begeisterung, wie einst alles begonnen hat. Im Jahr 2021 habe er sich mit seinem 150 Hektar großen Ackerbaubetrieb für das Projekt beworben und im Juli 2022 die Zulassung erhalten. Philipp betreibt den Hof zusammen mit seiner Tochter Lara Philipp, die einen Bachelorabschluss in Agrarwirtschaft vorweisen kann. Er demonstriert anschaulich die Arbeitsweise der pneumatischen Sämaschine Cameleon von Gothia aus Schweden. "Das Besondere an dieser Maschine ist,dass mit der gleichen Maschine sowohl gesät als auch später kameragesteuert gehackt werden kann und dabei auch gleichzeitg eine Untersaat ausgebracht werden kann. Bei uns werden mit der Maschine Getreide und Leguminosen im weiten Reihenabstand (25 cm) gesät. Mais wird durch Lohnunternehmer mit einem Einzelkornsägerät ausgebracht", erklärt Philipp.  

Ein weiterer Vorteil sei, dass die Maschine durch eine Kamera die Kulturpflanzen erkennt, diese Information an den hydraulischen Verschieberahmen weitergibt und somit um die Pflanzen herum gehackt werden könne. Während des Hackvorgangs werde auch noch die Untersaat ausgebracht, also zwei Vorgänge in einem. Maisanbau in Kombination mit blühender Untersaat bietet den Vorteil einer Blütendiversität in Verbindung mit einem reduzierten Herbizideinsatz und ist für große Flächen geeignet.

Eine weitere Maßnahme ist Maisanbau mit Blühstreifen mit dem Vorteil einer hohen Auswahl der Mischungspartner und somit einer hohen Vielfalt und einem langen Blühzeitraum. Nachteilig wirkt sich hier aus, dass es auf dem Blühstreifen keinen Ertrag gibt. Die dritte Maßnahme ist der Maisanbau in Kombination mit Bohnen. Hier gibt es das Blühangebot im Spätsommer für Hummeln und Honigbienen.

Philipp erzählt, dass der Herbst 2022 die Aussaat bereits verregnet habe. Dann das Frühjahr verregnet gewesen sei und daraufhin sieben Wochen Trockenheit kamen. Darunter habe das Getreide sehr gelitten. Es habe wenige Tage gegeben, die zur Getreideernte geeignet waren. „Wir haben mit Regenunterbrechungen fünf Wochen lang geerntet.“ Unter solchen Witterungsverhältnissen sei Getreide schwer zu trocken, worunter die Qualität leide und teilweilse aus Backgetreide Futtergetreide geworden sei.

Autor: Andrea Schlegel