Neues Projekt: Schafe sollen demnächst im Wald bei Neuhausen grasen
Neuhausen. Es tut sich etwas im Neuhausener Wald: Im Bereich des Galgenbergs soll eine Waldweide für Schafe entstehen – als Ausgleichsmaßnahme für das Gewerbegebiet „West“. Von einer „vielfältigen Mosaikstruktur“ spricht Alexander von Hanstein: Es werde sowohl dicht bewachsene Stellen geben als auch ausgelichtete. Zusammen mit Enzkreis-Forstamtsleiter Andreas Roth traf sich der Förster am Samstagvormittag mit den Mitgliedern des Gemeinderats, um ihnen vor Ort am Galgenberg die geplanten Maßnahmen zu zeigen.
Es solle kein flächiger Park entstehen, sondern der Waldcharakter erhalten werden, sagt von Hanstein. Ziel sei eine ökologische Aufwertung des Gebiets. Weil es sich beim Galgenberg um einen mageren Standort handle, biete er sich für eine Waldweide an. Laut Andreas Roth vom Forstamt des Enzkreises soll dort in Zukunft eine Pflanzengesellschaft angesiedelt werden, die auch mit trocken-warmen Verhältnissen zurechtkommt. Die Schafe soll ein Wanderschäfer bringen.
Das Ganze werde in den ersten Jahren einen „Baustellencharakter“ haben, erklärt Roth. Erst danach werde das Endstadium erreicht. Man müsse ständig schauen, wie sich die natürliche Dynamik entwickle und bei Bedarf nachsteuern. An anderer Stelle habe man eine ähnliche Maßnahme bereits umgesetzt – laut Roth mit Erfolg.
Der Forstamtsleiter kommt auch auf den Klimawandel zu sprechen und erklärt, in Neuhausen seien die Auswirkungen der Trockenheit nicht extrem – im Vergleich mit anderen Bereichen wie dem Heckengäu oder dem Stromberg, wo die Situation deutlich dramatischer sei. Im Enzkreis sei der Borkenkäfer dieses Jahr nicht so schlimm gewesen, aber man habe viele Buchen, die unter der Trockenheit leiden.
Roth sagt: Wo ausgetrocknete Bäumen an Wegen stünden, müssten sie aus Sicherheitsgründen gefällt werden. An anderer Stelle könne man sie als Totholz erhalten. Auch für Neuhausen wäre das aus seiner Sicht eine Option – zumal es dazu ein Förderprogramm gebe. Rund um den Galgenberg dominiert laut Roth die Kiefer, im gesamten Neuhausener Wald sind vor allem die Tanne und die Fichte verbreitet.