Neuhausener Kanalnetz stellenweise nah am Kollaps
Das Abwasser-Kanalnetz des Ortsteils Neuhausen wird die Kommune in den kommenden Jahren ordentlich Geld kosten. Das ergab die Überarbeitung des allgemeinen Kanalisationsplans, den das Umweltamt des Landratsamts Enzkreis von der Gemeinde gefordert hatte. Grund dafür ist die geplante Erschließung des Gewerbegebiets West II. Die Ergebnisse stellte Bernhard Fortanier von der Firma Kirn Ingenieure dem Gemeinderat am Freitag vor.
Die Berechnung erfolgte anhand einer Simulation von Starkregen. An mehreren Stellen komme es demnach bereits jetzt zu Stauungen im Kanal oder Wasseraustritten. Problematische Stellen sind laut Fortanier die Pforzheimer Straße auf Höhe des Lidls, die Hesselbachstraße und Am Zeller Pfad aufgrund einer Schwachstelle in der Monbachstraße. Berechne man die Erschließung des Gewerbegebiets West sowie der Wohngebiete Falter, Baschäcker (plus Mischgebiet) sowie Unterhalb der Ziegelhütte ein, verschärft sich die Situation. Fortanier sprach vom Kollaps einiger Kanalabschnitte, die zu klein dimensioniert seien.
Sein Lösungsvorschlag: Kurzfristig sollen Kanäle in der Pforzheimer und der Monbachstraße sowie die Regenwasserverdolung angepasst werden – für insgesamt rund 150 000 Euro. Mittelfristig sollen Maßnahmen in der Hesselbachstraße (480 000 Euro) und Am Zeller Pfad (40 000 Euro) folgen.
Der Ingenieur empfahl zudem druckwasserdichte Kanaldeckel und wies auf die Notwendigkeit eines Regenrückhalte-Bauwerks, etwa eines Erdbeckens, mit einem Volumen von rund 2000 Kubikmetern hin. Es soll das Wasser gedrosselt in den Welsgraben ableiten und so die Ortslage im Bereich der Lehninger Straße schützen. Einen Kostenrahmen hierfür konnte Fortanier nicht nennen.