Sinkende Mitgliederzahlen zwingen Katholiken zum Umdenken: Sie nehmen ihre Immobilien unter die Lupe – auch in der Region
Neuhausen/Tiefenbronn. Eine Kirche denkt vor dem Hintergrund sinkender Mitgliederzahlen und finanzieller Mittel neu. Dazu gehört auch die Frage, wie man mit vielfach nicht mehr ausgelasteten oder überdimensionierten Immobilien umgeht – ob nun Kirchen oder Gemeindezentren. Die katholische Erzdiözese Freiburg hat ihre Kirchengemeinden aufgerufen, Bestände zu erheben und Ideen zu entwickeln, wie Räume auch in Zukunft sinnvoll genutzt werden können. Das Stichwort dazu heißt: Pastorale Gebäudekonzeption.
In der zur Diözese gehörenden Kirchengemeinde Biet wurde während einer Sitzung von Pfarrgemeinderat und Gemeindeteams zum Thema diese Woche deutlich, dass die meisten Gebäude dieser katholischen Seelsorgeeinheit „gut in Schuss sind“, wie Pfarrer Wolfgang Kribl auf Anfrage der PZ zusammenfasste. Dazu gehören die Objekte der Pfarreien Maria Magdalena Tiefenbronn, St. Alexander Mühlhausen mit St. Ottilia Lehningen, St. Urban und Vitus Neuhausen mit den Kirchengemeinden Rosenkranzkönigin Steinegg und St. Wolfgang Hamberg und der Pfarrei St. Nikolaus Schellbronn mit Maria Königin Hohenwart.
Ein Beispiel, das sich in dieser Form mittlerweile nicht mehr trage, ist laut Kribl das vielfach genutzte Gemeindezentrum St. Wolfgang in Hamberg. Knackpunkt sei hier unter anderem die große Fläche. Auch die Auslastung der Tennishalle im oberen Gebäudeteil habe abgenommen. Und selbst bei regelmäßig vermieteten Objekten wie dem beliebten Schwalbennest in Neuhausen reichten die Einnahmen nicht, um die Kosten zu decken. „Im Prinzip trägt sich kein Gebäude durch Mieteinnahmen“, so Kribl. Wobei es nicht darum gehe, Gewinn zu machen. Er legt Wert darauf, dass es noch keine Festlegung auf die Zukunft einzelner Gebäude gebe: „Das ist offen.“
In den kommenden Monaten sollen nun in den einzelnen Orten Ideen entwickelt werden, wie Gebäude sinnvoller als bisher genutzt beziehungsweise ausgenutzt werden können. Das Ganze läuft vor dem Hintergrund der von der Erzdiözese angestoßenen Kirchenentwicklung 2030. Darin soll es laut der Pressestelle der Diözese in Pfarreien neuen Zuschnitts um die Bündelung von Verwaltungsstrukturen und die Neuorganisation von Seelsorge gehen.
Mehr Informationen dazu gibt es im Internet: www.kirchenent-wicklung2030.de