Neuhausen
Neuhausen -  29.08.2018
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Unter Strom ans Nordkap: Schellbronner legt mit E-Auto über 3.000 Kilometer zurück

Neuhausen-Schellbronn. Wann er das letzte Mal an einer Tankstelle war, kann er im Gespräch mit der „Pforzheimer Zeitung“ nicht genau sagen, doch er weiß sicher, dass es nicht wegen des Kraftstoffes war. Moritz Leicht aus Schellbronn ist es gewohnt, sein Auto in der heimischen Garage zum Fahren zu bringen, genauer gesagt aufzuladen. Sein Zweitürer benötigt nämlich kein Benzin, das Auto muss lediglich an eine Steckdose angeschlossen werden.

Der 20-Jährige besitzt einen „Smart fortwo electric drive“, mit dem er seit einigen Monaten auf rein elektronischer Basis auf den Straßen Europas unterwegs ist.

Das letzte Ziel, das der Auszubildende zum Produktdesigner bereiste: der nördlichste Punkt Europas, das Nordkap. Innerhalb von sieben Tagen fuhr der Schellbronner, gemeinsam mit zwei weiteren E-Auto-Begeisterten, bis in den hohen Norden. Über 3.000 Kilometer legte Leicht dabei mit seinem Smart zurück. „Ich bin zuerst von daheim aus ins französische Hambach zum Smart-Werk gefahren,“ erzählt er. Dort startete das Abenteuer, das zunächst einmal quer durch Deutschland nach Hamburg führte. In der Hansestadt traf der Schelbronner auf Ralf Waitschies, der ebenso wie Leicht einen E-Smart fährt und auf Christoph Lumpi, der mit seinem Tesla aus Nürnberg anreiste. Letzter Stopp in Deutschland war Travemünde. Dort legte die Autofähre ab in Richtung Malmö, dann ging es weiter über Schweden und Finnland bis nach Norwegen.

Kennengelernt haben sich die drei Freunde auf einer früheren Reise – ebenfalls mit dem nördlichsten Punkt Europas als Ziel. Damals war der Schellbronner gemeinsam mit seinen Eltern und seinen beiden Geschwistern unterwegs. Mit dem E-Auto ans Nordkap zu fahren, sei in dieser Branche allemal üblich, so Leicht.

Während seinem damaligen Urlaub wurde das Interesse so richtig geweckt – aber nicht etwa an der Automobilität allgemein, die habe der junge Mann aus dem Enzkreis eigentlich nicht: „Lediglich die E-Mobilität hat es mir angetan,“ sagt er, „vor allem die simple Technik, der Fahrkomfort und die Performance begeistern mich.“ Und genau deshalb stellt sich der Schellbronner seither besonders gerne den längeren Distanzen – wie eben auch den über 3.000 Kilometern ans Nordkap. Probleme seien dabei nicht aufgetreten, denn skandinavische Länder seien in Sachen E-Mobilität auf dem neuesten Stand: „Auf der Strecke gibt es mehr als genug Ladestationen,“ sagt Leicht. Ist der Smart an einem Stecker erst einmal befestigt, kann die Fahrt innerhalb von einer halben Stunde weitergehen. Durch einen sogenannten „Schnell-Lader“ ist das Auto nämlich besonders zügig wieder fahrbereit. Etwa 120 bis 140 Kilometer kommt der 20-Jährige dann voran. „Die Hinfahrt verlief besser, als wir erwartet haben,“ schaut er zurück.

Mehr über den E-Trip ans Nordkap lesen Sie am Donnerstag in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.

Autor: Julia Wessinger